• 05.08.2010 18:40

  • von Lennart Schmid

Nicolas Todt: "Es war bisher keine einfache Saison"

Nicolas Todt verteidigt ARTs Rückzieher in Sachen Formel 1 und bezeichnet Felipe Massas Saison als "nicht einfach"

(Motorsport-Total.com) - Nicolas Todt hat derzeit alle Hände voll zu tun. Der ART-Mitbesitzer ist nämlich auch Manager von Felipe Massa und war in dieser Eigenschaft zuletzt ein gefragter Mann. Sein Schützling war in Hockenheim gezwungen, den scheinbar sicheren Sieg an Ferrari-Teamkollege Fernando Alonso abzutreten - exakt ein Jahr nach dem schlimmen Unfall von Budapest, bei dem Massa schwer verletzt wurde.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa, Nicolas Todt

Nicolas Todt (r.) ist derzeit ein vielbeschäftigter Mann

"Es war bisher keine einfache Saison", so Todt gegenüber '422race.com'. "Das Auto war nicht das beste, aber das Team hat hart gepusht, um es zu verbessern und der Wagen wurde zuletzt besser. Felipe hatte keinen perfekten Start in die Saison, aber er kann immer noch ein paar gute Ergebnisse erzielen."#w1#

Todt selbst erlebte in seiner Eigenschaft als ART-Mitbesitzer ebenfalls kein problemloses Jahr. ART hatte sich ursprünglich für den 13. Startplatz in der Formel 1 beworben, machte aber wenig später einen Rückzieher, da die Finanzierung für dieses Projekt nicht sicher war. "Wir wollen langfristige Garantien für unsere Teilnahme in der Formel 1 haben und hatten einige technische Partner und wirtschaftliche Investoren - aber nicht genug, um zu wissen, dass wir zwei oder drei Jahre hätten."

Der angebliche Wettbewerbsvorteil, den Nicolas Todt aufgrund der Nähe zu seinem Vater Jean Todt, früherer Ferrari-Teamchef und inzwischen FIA-Präsident, genießt, hat ihm diesbezüglich auch keine Vorteile verschafft. Im Gegenteil: "Es wird deswegen immer Kritik geben, aber ich beachte das nicht wirklich."

Bianchi und Maldonado sind begehrt

Dass Todts gute Beziehungen zu Ferrari immer noch fruchten, zeigt auch der Umstand, dass Jules Bianchi, der ebenfalls von ihm gemanagt wird, inzwischen zur Ferrari Drivers Academy zählt. "Das ist großartig für ihn", so Todt. "Es war gut, bei Ferrari zu unterschreiben, denn dann steht man natürlich eher im Rampenlicht." Bianchi könne so mehr Verantwortung übernehmen, als Mensch reifen und professioneller werden.

Pastor Maldonado, ein weiter Schützling des Managers Todt, dominiert in dieser Saison die GP2 beinahe nach Belieben. Kein Wunder, dass der Venezolaner mit diversen Formel-1-Teams in Verbindung gebracht wird, unter anderem Sauber. "Ich möchte nicht in die Details gehen, aber ich spreche natürlich mit mehreren Teams über das kommende Jahr - für beide Fahrer."