• 13.08.2015 13:38

  • von Ryk Fechner

Nico Rosberg hat aus Spa 2014 gelernt

Den großen Krach 2014 gab es bei Mercedes zum Spa-Wochenende - 2015 will Nico Rosberg es anders machen: Kann er Lewis Hamilton im WM-Kampf abfangen?

(Motorsport-Total.com) - Runde eins beim Formel-1-Grand-Prix in Spa 2014: Nico Rosberg scheint die Nerven zu verlieren und beschert Lewis Hamilton in Kurve sieben einen Plattfuß am linken Hinterreifen. Der Deutsche kommt mit einem kaputten Frontflügel zurück an die Box und befindet sich in der Folge in einer wesentlich besseren Streckenposition als sein Teamkollege, der in Schleichfahrt zurückmuss. "Das war schon schwierig und intensiv", wird Rosberg bei 'f1-insider.com' zitiert. "Aber auch eine große Lehre. Ich habe Fehler gemacht, die ich nächstes Mal nicht mehr machen werde."

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton, Nico Rosberg

Direkt vor der Katastrophe: Rosberg versucht an Hamilton vorbeizugehen Zoom

Nach dem Fauxpas stand der spätere Vizeweltmeister bei der Mercedes-Führung in der Kritik. Niki Lauda und Toto Wolff machten ihren Emotionen öffentlich Luft. Ein Jahr später sind die Vorzeichen etwas anders: Der Deutsche liegt im Gegensatz zum August 2014 in der Fahrerwertung hinter Lewis Hamilton. Die WM abschreiben will er trotzdem nicht. Vor allem besinnt sich Rosberg auf seine analytischen Fähigkeiten: "Weil ich dadurch schneller bin. Ich bin überzeugt, dass ich dadurch mein Auto öfter perfekt hinkriege und durch die Analyse der Daten auch mein Fahren perfektionieren kann."

Zwar profitiert nicht nur das Team, sondern auch Teamkollege Hamilton von den Daten, die Rosberg sammelt, doch das sei der ganz normale Lauf der Dinge: "Alle Daten sind offen. Ich kann also nichts einbauen, was der Teamkollege nicht sieht. Das ist auch richtig so. Die Art und Weise, wie ich mir trotzdem einen Vorteil verschaffen kann, ist ein oder zwei Schritte voraus zu sein. Weil es dauert, bis der andere nachzieht."

Es ist durchaus realistisch, dass der angehende Familienvater bei einem derzeitigen Rückstand von derzeit 21 Punkten auf Hamilton die Weltmeisterschaft noch drehen kann. Zum Vergleich: Nach den Vorfällen von Spa lag Hamilton in der Fahrerwertung 2014 sogar 29 Punkte hinter Rosberg und hatte nur noch sieben Grand Prix, um sich die WM-Krone zu sichern. 2015 stehen allerdings noch neun Rennen aus.