• 11.08.2015 14:38

  • von Roman Wittemeier

Ausgerechnet vor den Ferien: Ferrari rüttelt Mercedes wach

Der Sieg von Sebastian Vettel im Grand Prix von Ungarn 2015 als Weckruf für die Mercedes-Belegschaft - Toto Wolff: "Haben die Meisterschaft noch nicht gewonnen"

(Motorsport-Total.com) - Mit dem Sieg im Grand Prix von Ungarn in Budapest hat Ferrari seinen aktuellen Aufwärtstrend bestätigt. Sebastian Vettel (160 Punkte) hat sich mit seinem zweiten Saisonerfolg in der WM-Tabelle als Dritter deutlich näher an die Mercedes-Piloten Lewis Hamilton (202) und Nico Rosberg (181) heranarbeiten können. In der Herstellerwertung ist der Abstand der zweitplatzierten Italiener aber noch riesig. Mercedes hat zur Halbzeit der Formel-1-Saison 2015 satte 147 Punkte Vorsprung.

Titel-Bild zur News: Toto Wolff

Toto Wolff sieht Ferrari als ernste Gefahr für seine Mercedes-Mannschaft Zoom

"Malaysia war ein erster Weckruf", sagt Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff gegenüber 'motorsport.com'. Beim Rennen in Sepang hatte Vettel seinen ersten Saisonsieg - seinen ersten in Rot - einfahren können. "Nach Melbourne dachten wir, die Situation unter Kontrolle zu haben, aber es hat aus verschiedenen Gründen nicht geklappt. Vielleicht sind solche kleinen Ohrfeigen manchmal ganz gut für die Organisation. Wir wissen, dass die Gefahr real ist."

"Wir profitieren davon, denn vor diesem Hintergrund haben wie uns neue, noch aggressivere Ziele gesteckt in Bezug auf Entwicklung, Rundenzeiten und Qualität. Noch haben wir die Meisterschaft nicht gewonnen", gibt sich Wolff betont vorsichtig. "Wir haben gerade mal Halbzeit. Es gab schon einige historische Saisons, in denen Teams am Ende in Probleme geraten sind, oder andere in der Entwicklung vorbeiziehen konnten. Wir müssen auf dem Boden bleiben."

Man müsse auf aktueller Grundlage keine Angst vor Ferrari haben, sondern sich nur auf eigene Stärken besinnen. "Wir müssen sicher nicht befürchten, dass wir schlechter aufgestellt oder strukturiert sind als im Vorjahr. Den Titel zu verteidigen ist schwierig und wichtig. Wir werden unser Auto ohne Unterlass weiter entwickeln. Man darf eines nicht vergessen: Alle Entwicklungen aus diesem Jahr helfen auch 2016, weil die Regeln stabil bleiben."