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  • 12.03.2015 07:35

  • von Dieter Rencken & Stefan Ziegler

Nico Rosberg: "Bin noch nicht auf meinem Zenit"

Das verlorene WM-Duell gegen Lewis Hamilton als Ansporn: Mercedes-Pilot Nico Rosberg lässt nichts unversucht, um in der Formel-1-Saison 2015 zu brillieren

(Motorsport-Total.com) - "Ich kenne das Gefühl, am Ende als Verlierer dazustehen. Diese Erfahrung will ich nicht noch einmal machen." Das sagt Nico Rosberg vor der Formel-1-Saison 2015, dem Jahr seines "Rückspiels" gegen seinen Mercedes-Teamkollegen Lewis Hamilton. Und für seinen Traum vom WM-Titelgewinn hat sich Rosberg in der Winterpause mächtig ins Zeug gelegt und vor allem den Details Beachtung geschenkt.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Nico Rosberg hat viel dafür getan, um 2015 erneut eine Titelchance zu haben Zoom

"Ich habe in diesem Winter einige Dinge gelernt", meint der Deutsche. "Meine Atmung im Auto war zum Beispiel etwas, das ich verbessern konnte. In schnellen Kurven halten wir den Atem an, weil wir so große g-Kräfte aushalten müssen. Diese ein bis zwei Prozent können am Ende den Unterschied machen." Überhaupt habe er bei den Testfahrten vor Saisonbeginn sehr viel herumexperimentiert.

Nicht alles erwies sich jedoch als Fortschritt, wie Rosberg teilweise schmerzhaft feststellen musste. Eine neue Sitzposition im Auto mündete in Rückenproblemen. "Meine Sitzposition war nicht ganz richtig. Es hat mir ganz gut gepasst, aber nicht meinem Nacken", erklärt er und merkt an: "Es ist unglaublich, wie schmal der Grat manchmal ist. Es ging um Zentimeter, doch die haben alles verändert."

Bestzeiten sind nur eine Hälfte der Medaille

Rosberg ist dennoch davon überzeugt, auf dem richtigen Weg zu sein. Es gehe schließlich darum, an den wenigen Testtagen möglichst viel auszuprobieren - in jeder Hinsicht. "Ein Tennisspieler steht jeden Tag auf dem Platz und wir trainieren nur sechs Tage lang. Deshalb ist es unheimlich wichtig, möglichst viel zu lernen und so viel wie möglich zu fahren", so der Mercedes-Formel-1-Rennfahrer.

Dabei erwies sich Rosberg nicht nur als Dauerläufer, sondern stellte zudem die Winterbestzeit auf. "Ich freue mich darüber, Schnellster gewesen zu sein. Das ist besser, als nicht Schnellster gewesen zu sein. Sehr viel wert ist es aber nicht", meint Rosberg. "Es verschafft dir nur einen Extraschwung. Und das kannst du immer gebrauchen. Fakt ist nämlich: Lewis war im vergangenen Jahr etwas besser."

"Deshalb habe ich im Winter an mir gearbeitet. Ich bin sicherlich noch nicht auf meinem Zenit. Da ist noch etwas Luft nach oben", sagt der WM-Zweitplatzierte des Vorjahres. Es aber nicht alleine auf Talent oder Entschlossenheit an. "Der Beruf des Formel-1-Fahrers ist so vielschichtig. Die Lenkrad-Arbeit ist eine Sache, aber du musst auch sehr fit sein und dein Leben abseits der Strecke im Griff haben."


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"Du musst konzentriert sein, brauchst Energie, solltest die Technologie des Fahrzeugs verstehen", meint Rosberg. "Da kommt also einiges zusammen." Was er allerdings als "große Motivation" verstehe. "Ich gehe noch entschlossener in die Formel-1-Saison 2015. Ich habe mich darauf konzentriert, mich selbst noch härter zu schinden, um bereit zu sein für das Rückspiel gegen Lewis."