• 06.08.2016 15:13

  • von Dominik Sharaf & Daniel Halder

Nico Rosberg bedeuten die Erfolge seines Vaters Keke wenig

Der Mercedes-Pilot hat wesentlich bessere Statistiken als sein Vater früher - Zu seinem großen Glück fehlt aber noch der Gewinn der Formel-1-Weltmeisterschaft

(Motorsport-Total.com) - Exakt 30 Jahre, nachdem sein Vater Keke in Hockenheim die letzte Pole-Position seiner Karriere holte, sicherte sich auch sein Sohn Nico am vergangenen Wochenende Startplatz eins auf der baden-württembergischen Rennstrecke. Da war die Welt für Rosberg Junior noch in Ordnung - am Tag darauf verwachste er das Rennen aber völlig, kam nur als Vierter ins Ziel und verlor in der WM-Wertung weiter an Boden auf Lewis Hamilton. Am Ende blieb dem deutschen Mercedes-Star nur noch die Freude über die "nette kleine Anekdote" mit seinem Vater, der 1986 seine Formel-1-Karriere beendete.

Titel-Bild zur News: Keke und Nico Rosberg

Zu Beginn von Nicos Karriere war Vater Keke (l.) noch häufiger an der Strecke

Große Bedeutung für seine eigene Laufbahn spielt er den früheren Erfolgen Kekes aber ohnehin nicht zu. Statistiken und Zahlen spielen in der Familie Rosberg eine untergeordnete Rolle - und so war die Familien-Pole-Position mit 30 Jahren Zeitunterschied am vergangenen Wochenende auch kein Thema in den Handy-Nachrichten zwischen Vater und Sohn. "Nein, er schreibt mir nicht irgendwelche Statistiken oder was er früher gemacht hat", erzählt der 31-Jährige. "Natürlich meldet er sich, aber dann lobt er meine Runde oder schreibt, dass er sich für mich freut."

In 114 Rennteilnahmen in der Formel 1 gelangen Keke Rosberg fünf Siege - alles überstrahlt wurde seine Karriere vom WM-Titel 1982 mit Williams. Mit nur einem einzigen Sieg in der Saison gewann er die Weltmeisterschaft und egalisierte damit einen 24 Jahre alten Rekord. In neun Jahren in der Formel 1 gelangen ihm außerdem fünf Pole-Positions und drei schnellste Rennrunden - damit weist er wesentlich schwächere Statistiken auf als sein Sohn Nico, der inzwischen 27 Poles, 19 schnellste Runden und 19 Siege in der Königsklasse des Motorsports vorweisen kann (zur Formel-1-Datenbank von Nico).

Aber - und das ist das Entscheidende: "Er hat die WM gewonnen", weiß auch Rosberg Junior, wie das ultimative Ziel lautet, dem er noch hinterherhinkt. Kommt deshalb manchmal etwas Neid in der Familie auf? - "Gar nicht! Ich bin einfach stolz darauf, was er erreicht hat", gibt der Wahl-Monegasse zu Protokoll.


Fotostrecke: Wie der Vater, so der Sohn

"Ich denke gar nicht daran, mich mit ihm zu vergleichen. Ich will ihn nicht in irgendwelchen Statistiken einholen oder so", meint der Deutsche, der in der laufenden Formel-1-Saison 2016 einen weiteren Anlauf auf den WM-Sieg unternimmt. Nach der Sommerpause bleiben ihm noch neun Rennen, um 19 Punkte Rückstand auf Mercedes-Stallrivalen Hamilton aufzuholen (zum WM-Stand).