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Nico Hülkenberg: Sind auf der Stelle stehengeblieben

Nico Hülkenberg ist über den Stillstand bei Force India frustriert, beleibt aber dennoch weiter motiviert - Verlust des Deutschland-Grand-Prix "eine bittere Pille"

(Motorsport-Total.com) - Vom konstanten Punktesammler zum Hinterbänkler: Der Absturz des Force-India-Teams in der Formel-1-Saison 2015 ist auch für Nico Hülkenberg ein Rückschlag. Als Fahrer, der in der Vergangenheit für einen Platz bei Spitzenteams wie Ferrari gehandelt wurde, kann er derzeit mit seinem VJM08 nicht einmal aus eigener Kraft in die Punkteränge fahren. Das wurmt den Emmericher gewaltig.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg erlebt eine schwierige Zeit in der Formel 1 Zoom

"Solche Rückschritte möchte niemand mitmachen, deswegen ist das eine harte Zeit, aber da müssen wir jetzt durch", sagt Hülkenberg im Interview mit dem 'SID'. Schuld an diesem Rückschritt hat für Hülkenberg eindeutig das Team, dass bei der Entwicklung des neuen Autos keine Fortschritte erzielt habe. "Wir sind im Winter auf der Stelle stehen geblieben und haben das Auto nicht wirklich richtig weiterentwickelt, alle anderen aber schon", so Hülkenberg.

Die Entwicklung des VJM08 hatte sich, auch aufgrund der wirtschaftlich angespannten Situation, enorm verzögert, sodass das Auto erst kurz vor Ende der Wintertests auf der Strecke debütierte. Diesem Entwicklungsrückstand läuft Force India nun hinterher. Hinzu kommt, dass direkte Konkurrenten wie Sauber von der Leistungssteigerung der Ferrari-Antriebe profitieren.

Und Besserung ist für Hülkenberg nicht in Sicht: "Es ist eher wenig möglich, und die nächsten Wochen wird es sehr schwierig, genau kann man das aber nicht vorhersehen", so der Deutsche. Erst beim Rennen in Österreich Ende Juni wird Force India ein großes Update bringen. Bis dahin, so fürchtet Hülkenberg, könnte auch McLaren an Force India vorbeigezogen sein. "Sie werden in den nächsten Wochen noch einige Schritte machen werden. Dann wird es schwer, sie noch hinter uns zu halten."

Trotz der sportlich trostlosen Lage ist Hülkenberg aber weit davon entfernt, zu resignieren. "Wie unprofessionell wäre es denn, wenn man nach drei Wochen von einem Dreivierteljahr den Kopf in den Sand steckt? Das ist ja auch keine Einstellung", sagt er, auch wenn die momentane Phase die wohl schwierigste seiner Formel-1-Karriere sei.

Und als sei dies nicht genug, muss Hülkenberg nach der Absage des Deutschland-Grand-Prix in dieser Saison auch auf ein Rennen in der Heimat verzichten. "Das ist eine bittere Pille, vor allem für mich als deutschen Fahrer. Für das gesamte Thema Formel 1 in Deutschland ist das ein Rückschritt", sagt er.