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  • 12.03.2015 08:36

  • von Dieter Rencken & Stefan Ziegler

Nico Hülkenberg: Force India "ohne große Erwartungen"

Ankommen ist das Ziel für Nico Hülkenberg und Force India beim Auftakt zur Formel-1-Saison 2015 in Melbourne, denn der Rückstand auf die Konkurrenz ist groß

(Motorsport-Total.com) - Knapp 1.700 Kilometer hat Force India mit dem neuen VJM08 bei den Testfahrten vor der Formel-1-Saison 2015 zurückgelegt. Doch das sind zu wenige, um beim Großen Preis von Australien in Melbourne zu den Favoriten zu zählen. Dessen ist sich der Rennstall von Nico Hülkenberg und Sergio Perez bewusst. Der Deutsche und der Mexikaner wollen aber ihre Chancen als Außenseiter nutzen.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg und Force India haben wenig getestet, hoffen aber auf ihre Chance Zoom

"Wir haben keine großen Erwartungen. Wir wollen einfach nur loslegen", meint Hülkenberg nach einem aus seiner Sicht "schwierigen" Winter, in dem Force India mehrfach in die Schlagzeilen geraten war. Um die Finanzen des Teams sei es nicht gut bestellt, hieß es wiederholt. "Das ist zum Teil wahr, wurde zum Teil aber auch falsch interpretiert", sagt Hülkenberg. Doch dieses Thema sei abgehakt.

"Der Winter", so der Formel-1-Fahrer, "ist immer die schwierigste Zeit für einen Rennstall. Über diesen Berg sind wir drüber. Wenn, dann wird es jetzt besser. Und ich freue mich einfach nur, hier zu sein und den Wettkampf vor mir zu haben." Wie konkurrenzfähig Force India mit dem neuen VJM08 sein wird, weiß Hülkenberg jedoch nicht zu sagen, schöpft aber Hoffnung für das erste Rennen des Jahres.

Ankommen hat Priorität im ersten Rennen

"Testen und Rennfahren sind immer zwei Paar Stiefel. Und vielleicht ergibt sich ja eine Möglichkeit", sagt der Formel-1-Routinier. In jedem Fall werde es wohl "über eine schnelle Runde" nicht für vordere Platzierungen reichen. "Wir konzentrieren uns daher auf das Rennen. Wir wollen zur Stelle sein, wenn die Punkte vergeben werden", meint Hülkenberg. Sein Teamkollege Perez sieht die Situation ähnlich.

"Als Team müssen wir die Punkteränge anpeilen", sagt Perez. "Allerdings sind wir auch realistisch, weil wir mit dem Auto noch nicht so weit sind, sondern einige Schritte hinter unseren Konkurrenten zurück. Es wird einige Zeit dauern, bis wir auf Tempo sind. Punkte im ersten Rennen wären also eine feine Sache", meint der Mexikaner. "Wir werden alles geben, aber das wird leider nicht ausreichen."

Zu groß sei das Handicap durch die fehlende Testzeit mit dem Neuwagen. "Ideal ist unsere Lage daher nicht", erklärt Perez. "Die Saison ist aber lang. Und ich bin sehr zuversichtlich, dass wir das Auto auf die Reihe kriegen. Nur der Saisonstart dürfte schmerzhaft werden. Alsbald stehen wir, wo wir stehen wollen. Und wenn wir erst einmal nach Europa kommen, werden wir unser Paket optimieren."


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Personelle Veränderungen bei Force India

Denn viel Feinarbeit am VJM08 wurde aufgrund der wenigen Testkilometer bisher nicht verrichtet. Immerhin: "Wir hatten jetzt etwas Zeit, um uns die Daten anzusehen und ein Verständnis über das Auto zu entwickeln", sagt Hülkenberg. "Wir sind mit der kurzen Zeit sehr effektiv umgegangen. Das ist gut. Wir hatten auch nicht viele Probleme, es fehlt nur an Abtrieb. Und Abtrieb ist der Schlüssel zum Erfolg."

Doch auch auf personeller Seite gab es Veränderungen: Tim Wright ist neuer Renningenieur von Perez, der zudem den bisherigen Dateningenieur von Hülkenberg übernommen hat. "Damit auf meiner Seite der Garage nicht zu viele neue Leute arbeiten", wie Perez erklärt. Insofern müsse sich bei Force India zunächst vieles einspielen. "Aber in Melbourne", so Perez, weißt du nie. Da kann einfach alles passieren."