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  • 19.05.2003 09:43

  • von Marco Helgert

Nick Heidfelds Leiden in Österreich

Nick Heidfeld konnte seinen guten vierten Startplatz nicht umsetzen - ein kleiner Defekt zwang ihn zur Aufgabe des Rennens

(Motorsport-Total.com) - Freudestrahlend stieg Nick Heidfeld am frühen Sonntagnachmittag in seinen Sauber-Petronas C22, den er am Vortag überraschend auf den vierten Startplatz stellte. "Über sich hinauswachsen im Qualifying oder schneller zu sein als das Auto, das gibt es nicht. Ich habe es einfach sehr gut ausgenutzt", beschrieb er im 'Premiere'-Interview seine schnelle Runde am Samstag.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld hatte keine lang anhaltende Freude beim Österreich-Grand-Prix

Das gesamte Sauber-Team machte sich Hoffnung, nachdem man in Barcelona schwer geschlagen wurde. "Das größte Problem ist wahrscheinlich unsere Aerodynamik, weswegen wir auch in Barcelona recht langsam gewesen sind, denn das ist die aerodynamisch anspruchsvollste Strecke", erklärte Heidfeld. Der A1-Ring ist aerodynamisch weit weniger anspruchsvoll, und die Punkteränge waren quasi vorprogrammiert.

Das Unheil nahm schon beim endgültigen Startversuch seinen Lauf. Frentzens Sauber wurde durch die beiden ersten Startversuche so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass er noch nicht einmal die Einführungsrunde beginnen konnte. Immerhin kam Nick Heidfeld vom Fleck und fuhr ein beherztes Rennen. Doch nicht lange nach seinem ersten Boxenstopp begannen die Probleme.

Ein kleiner Defekt mit großer Wirkung

Aufmerksame Zuschauer haben den rau klingenden Ferrari-Motor im Sauber-Heck schon früh bemerkt. Mit massiven Fehlzündungen steuerte er die Box beim zweiten Boxenhalt an. Heidfelds Rundenzeiten lagen da schon zwei Sekunden und mehr hinter den Topzeiten zurück. Nach 48 Runden stellte der Mönchengladbacher sein Auto endgültig ab ? der Motor lief nur noch auf neun Töpfen.

Heidfeld war zutiefst enttäuscht, und gab im 'Premiere'-Interview unmittelbar nach dem Ausfall nur ein kurzes Statement ab: "Es ist schon sehr enttäuschend, denn ich hätte dieses Jahr dreimal gut in die Punkte fahren können und dreimal bin ich ausgeschieden."

Dabei stoppte ihn ein Defekt, der nicht gravierend war: Die Sauber-Techniker wechselten nach dem Rennen die Zündspule und die Zündkerzen. Ergebnis: Der Sauber schnurrte wieder wie ein Kätzchen. Angesichts dieser Umstände fehlten Teamchef Peter Sauber am Sonntag die Worte.

"Wenn dir der Faktor Zuverlässigkeit in Notlagen nicht hilft, bist du verloren", gab er gegenüber dem schweizer 'Blick' zu Protokoll. Doch auch in der Niederlage sieht der Schweizer einen Funken Hoffnung: "Wir fahren wenigstens mit der Gewissheit nach Hause, dass unser Auto nicht so schlecht ist. Doch in allen Sportarten ist es immer das letzte Ereignis, das bei den Fans und Medien haften bleibt."