• 03.10.2013 19:01

  • von Dominik Sharaf

Nicht eilig, aber dringend: Nervöser Chilton will Klarheit

Auch wenn der junge Brite Gelassenheit demonstriert, will er seinen Marussia-Deal für 2014 zügig abwickeln und seine Sponsoren binden: "Das Team will mich haben"

(Motorsport-Total.com) - Max Chilton hat es in der Saison 2013 verpasst, seinen Vertrag bei Hinterbänkler Marussia durch sportliche Leistungen abzusichern. Kein Problem: Der Neuling hat einen reichen Papa und deshalb beste Karten, wieder bei Marussia zu fahren. Während Teamkollege Jules Bianchi dank der künftigen Ferrari-Motorenpartnerschaft den Füllfederhalter zücken darf, lassen Boss John Booth und Co. Chilton noch zappeln. "Sie scheinen aber gewillt, uns beide zu verpflichten", sagt er 'BT Sport'.

Titel-Bild zur News: Max Chilton

Chiltons Portrait kann in Südkorea vielleicht kleben bleiben - über der Marussia-Box Zoom

Der 22-Jährige weiß, dass die Planungen betreffend seiner Person nicht so weit fortgeschritten sind wie die in der Causa Bianchi. "Trotzdem sind wir nicht spät dran", betont Chilton und berichtet von Erfolgen am Verhandlungstisch, an dem auch sein Vater seine Platz haben dürfte. Der ist stellvertretender Vorstandsvorsitzender eines US-amerikanischen Versicherungsgiganten und großzügiger Förderer seiner beiden im Motorsport aktiven Söhne. Chilton gelassen: "Obwohl es länger dauert als vermutet, haben wir keine Eile."

Dennoch wünscht er sich zügig Nägel mit Köpfen: "Es ist noch eine Menge Zeit und ich bin darauf aus, es sehr bald unter Dach und Fach zu bringen." Chilton Stärke - die Sponsoren - sind gleichzeitig sein Manko. Weil ihn über 30 Unternehmen teilweise mit Klein- und Kleinstbeträgen investieren, muss er an vielen Fronten gleichzeitig aktiv sein. "Wie jeder andere Fahrer brauche ich Sponsoren und Investoren. Alles muss passen, ehe alles geregelt sein wird. Daran arbeite ich", berichtet er weiter.


Fotos: Marussia, Großer Preis von Südkorea, Pre-Events


Der Brite ist der Meinung, dass das Team ihn unbedingt wolle, sodass er sich auf das Fahren konzentrieren könne. "Die Dinge haben sich während der vergangenen Rennen verbessert", stellt er erfreut fest. In der Tat haben sich die Zeitdifferenzen zu seinem französischen Kompagnon verkleinert. Chilton zeigt sich mit der Kritik an seinen Leistungen nicht einverstanden: "Es ist nicht so einfach, wie es manchmal aussieht. Ich glaube, mich bewiesen zu haben eine Chance zu verdienen."

Booth hält sich bedeckt, wenn es um die Personalie geht: "Es gibt aus Max' Situation nicht herauszulesen. Wir führen Gespräche", erklärt der Teamchef und führt die sich hinziehende Bekanntgabe auf die Komplexität moderner Arbeitskontrakte: "Ich habe immer klar gemacht, dass wir gerne die gleichen Fahrer im kommenden Jahr hätten, also haben wir die halbe Arbeit getan. Es geht um das Timing, schließlich handelt es sich um große, komplizierte Deals, die nicht über Nacht passieren."