• 22.09.2013 20:20

  • von Timo Pape

Marussia: Näher dran an Caterham

Beide Marussia-Piloten profitierten kurz vor Rennende von einem zusätzlichen Boxenstopp der Konkurrenz und vom Safety-Car

(Motorsport-Total.com) - Für das Marussia-Team war es ein zufriedenstellendes Rennen in den erleuchteten Straßen von Singapur. Im Caterham-Sandwich landeten die beiden Fahrer, Max Chilton und Jules Bianchi, in genannter Reihenfolge auf den Plätzen 17 und 18. Chilton zeigt sich nach dem Rennen zufrieden mit seine Flutlicht-Premiere: "Am Anfang war es ein ziemlich schwieriges Rennen für uns, was die Balance anging. Das hat sich Gott sei Dank später verbessert, und so war es am Ende kein schlechtes Rennen für uns. Wir sind wieder mit beiden Autos ins Ziel gekommen und konnten unseren zehnten Platz in der Gesamtwertung behaupten."

Titel-Bild zur News: Jules Bianchi

Jules Bianchi schaffte es trotz eines technischen Defekts noch vor Charles Pic Zoom

Einen guten Kompromiss für die Behandlung der Reifen zu finden, sei nicht einfach gewesen: "Die Gummiabnutzung war ziemlich hoch, was es schwierig machte, gleichzeitig die Reifen zu managen und zu pushen, nachdem Pic erst spät gestoppt hatte und wir so eine Position gewinnen konnten. Alles in allem bin ich zufrieden mit meinem ersten Nachtrennen und habe die ganze Singapur-Erfahrung genossen", so Chilton.

Bianchi, der das teaminterne Duell gegen seinen britischen Kollegen verloren hat, ist da weniger erfreut: "Ich hatte mir heute eigentlich mehr erhofft, aber die erste Hälfte des Rennens lief überhaupt nicht rund für mich. Gerade als ich zu meinem ersten Stopp kam, habe ich meine Gänge verloren. Erst habe ich befürchtet, dass es ein mechanisches Problem sein könnte, aber dann stoppten wir nochmal, tauschten das Lenkrad und dann war es wieder okay."

Rennen mit Hindernissen

"Der zweite Stint war dann sehr hart, weil ich zu dem Zeitpunkt so weit weg war, dass ich dachte, es würde ein sehr einsames und langes Rennen werden. Dadurch habe ich auch viel früher blaue Flaggen gezeigt bekommen als normal. Das Safety-Car war dann eine riesige Hilfe, da wir wieder aufschließen und uns zurückrunden konnten", erinnert sich der Franzose.

"Das Safety-Car war dann eine riesige Hilfe, da wir wieder aufschließen und uns zurückrunden konnten." Jules Bianchi

Nach anfänglichen Problemen mit der Traktion habe Bianchi später dann in einen besseren Rhythmus gefunden und eine starke Performance zeigen können: "Ich war schneller, aber beim Versuch, meinen Teamkollegen zu überholen, lösten sich meine Reifen komplett auf, und wir mussten erneut viel früher stoppen als geplant. Dann musste ich mich etwas zurückhalten, konnte aber zumindest Pic noch überholen, der am Ende nochmal an die Box musste. Es gab einige Schwierigkeiten im Rennen, aber am Ende zählt das Teamergebnis."


Fotos: Marussia, Großer Preis von Singapur, Sonntag


Teamchef John Booth ist mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden: "Das heutige Rennen war eine Herausforderung für das gesamte Team aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit, eines Schaltproblems bei Jules früh im Rennen und wegen der großen Bedeutung des Reifenmanagements das ganze Rennen hindurch."

"Wir waren das ganze Wochenende sehr nah dran an unseren größten Rivalen." John Booth

Marussia verbessert

Mit Konkurrent Caterham sei Marussia etwa auf einem Level gewesen: "Sie lagen vorn, aber die Lücke war in der zweiten Rennhälfte sehr klein. Auf solch einer Strecke kann immer etwas passieren und so kam es dann auch, als Pic nochmal an die Box musste. Wir waren das ganze Wochenende sehr nah dran an unseren größten Rivalen, was definitiv eine Verbesserung zu den vergangenen Rennen darstellt."