• 11.10.2004 14:23

News-Round-Up nach dem Grand Prix von Japan

"Schumi" ließ die Puppen tanzen, Ferrari plant mit altem Auto für 2005, Nürburgring muss um den Grand Prix bangen

(Motorsport-Total.com/sid) - Als Michael Schumacher nach Saisonsieg Nummer 13 in den Karaoke-Hütten von Suzuka noch die Puppen tanzen ließ, liefen bei Ferrari die Vorbereitungen für die neue Formel-1-Saison bereits auf Hochtouren. Laut Technikchef Ross Brawn wird der Rekord-Weltmeister 2005 vermutlich erst beim fünften WM-Lauf auf dem Nürburgring einen neuen Dienstwagen bekommen. Bis dahin muss der 35-Jährige mit dem diesjährigen Modell F2004 über die Runden kommen.

Titel-Bild zur News: Party in Suzuka

Bei der Party in Suzuka durfte Michael Schumacher nicht fehlen

Partylöwe Schumacher, der bis morgens um 4.00 Uhr mit einigen Fahrerkollegen die Post abgehen ließ, traf sich am Montag sichtlich übernächtigt mit seiner Familie, um vor dem WM-Finale am 24. Oktober in Sao Paulo noch ein paar Tage auszuspannen. Suzuka sei für ihn ein schönes Rennen gewesen, sagte der Weltmeister: "Mit meinem Bruder Ralf gemeinsam auf dem Podium - das ist immer etwas Besonderes."

Ralf Schumacher verzichtete auf die Party in Suzuka

Ralf sei ein tolles Rennen gefahren, lobte der Ferrari-Star: "Ich hatte ihn lange im Rückspiegel." Mit nur 14 Sekunden Rückstand hatte BMW-Williams-Pilot Ralf Schumacher Platz zwei belegt und sein bestes Saisonergebnis erzielt. Die Feier mit seinem Bruder fiel allerdings aus, denn "Schumi II" flog noch am Sonntagabend nach Hause zu Frau und Kind.

Schuld an der Verzögerung beim neuen roten Renner sei laut Brawn die Unsicherheit in Bezug auf das künftige technische Reglement: "Wir wollen eine saubere technische Lösung und uns die dazu notwendige Zeit geben", sagte der Technikchef der renommierten englischen Fachzeitung 'Autosport'. Schon 2002 und 2003 startete Schumacher jeweils mit einem überarbeiteten Vorjahresmodell in die Saison. Das letzte Rennen 2004 findet am 24. Oktober in Sao Paulo statt.

Der WM-Kalender 2005 und das neue technische Reglement, das der Automobilweltverband FIA nach der Kritik der Teams überarbeitet hat, sollen am Mittwoch in Paris verabschiedet werden. FIA-Präsident Max Mosley will mit einschneidenden Änderungen das Wettrüsten stoppen und die Kosten drastisch senken. Toyota verfügt in diesem Jahr über den Rekordetat von rund 450 Millionen Euro, während Hinterbänkler Minardi mit geschätzten 40 Millionen ums Überleben kämpft.

Droht dem Nürburgring ein Silverstone-Schicksal?

Rätselraten gibt es bei den Terminen. Sollte die Türkei 2005 die Formel-1-Premiere geben, muss wohl mindestens ein Europa-Rennen gestrichen werden. Neben Imola, Magny-Cours und Silverstone gehört wohl auch der Nürburgring zu den Wackelkandidaten. Doch Nürburgring-Geschäftsführer Walter Kafitz macht sich derzeit keine Sorgen und verweist auf einen langfristigen Vertrag.

Bei Ferrari wird indes fleißig die Zukunft geplant: "Wir könnten das neue Auto rechtzeitig fertig stellen, aber dann hätten wir nicht die optimale Lösung", erklärte Brawn. Auch der Ferrari-Motor wird zunächst nur eine Weiterentwicklung des letztjährigen Triebwerkes sein. Der neue Motor soll ebenfalls im fünften Rennen erstmals zum Einsatz kommen.

Ende September fuhr Schumacher bei Tests in Jerez bereits das aktuelle Modell mit den Modifikationen, die nach dem Willen der FIA die Rundenzeiten um drei Sekunden pro Runde erhöhen sollen: "Ein Auto, das zwei Sekunden pro Runde langsamer ist, wird nicht so viel Haftung, Abtrieb und Bremsleistung haben", erläuterte Brawn. "Michael war nicht gerade enthusiastisch, als er das Auto zum ersten Mal fuhr. Aber als wir ein paar Veränderungen vornahmen und begannen, am Auto zu arbeiten, hat er sich dem Programm angepasst."

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