Newey über das Überholen: "Dummes Gerede"

Stardesigner Adrian Newey hält die Überhol-Hysterie für übertrieben und ist sich nicht sicher, ob Red Bull überall das schnellste Auto haben wird

(Motorsport-Total.com) - Seit Jahren gibt es in der Formel 1 Diskussionen darüber, dass angeblich zu wenig überholt wird. Viele nennen den Stand Mitte der 1990er-Jahre als Wunschszenario, das man wieder erreichen sollte, doch wer sich an Prozessionsrennen wie Monza 1997 erinnert, der weiß, dass es auch damals weniger aufregende Rennen gab.

Titel-Bild zur News: Adrian Newey

Adrian Newey ist sich nicht sicher, ob Red Bull überall die Nummer eins ist

Daher kann Adrian Newey auch nicht verstehen, warum dem Thema so viel Aufmerksamkeit geschenkt wird. Sein Ratschlag für die Diskussionen: "Hört endlich mit dem dummen Gerede auf! Wenn Überholen zu leicht ist, ist es nicht gut", fordert er im Interview mit den 'Salzburger Nachrichten'. "Wenn zu wenig überholt wird, passt es auch nicht. Überholen war nie leicht in der Formel 1. Ich sehe das nicht als großes Problem."

Vielleicht auch deswegen, weil die von ihm designten Red Bulls im Moment ohnehin das Maß aller Dinge sind und Sebastian Vettel in Melbourne nur einmal überholen musste (Jenson Button, der zu jenem Zeitpunkt einen Boxenstopp im Rückstand war). Doch ob das Kräfteverhältnis auch an diesem Wochenende in Sepang noch so deutlich sein wird, steht auf einem anderen Blatt. Im Freien Samstagstraining roch es stark nach McLaren.

Daher weicht Newey auf die Frage, ob der RB7 weiterhin die Nummer eins im Feld ist, auch aus: "Er war es im ersten Rennen", entgegnet er. "Der Standard ist sehr hoch. Aber er garantiert noch nicht, dass er auch das schnellste Auto in der ganzen Saison ist. Um das beste Auto zu haben, muss das ganze Paket stimmen. Und da spielen viele Faktoren mit."