• 06.01.2014 12:30

  • von Christian Sylt & Caroline Reid

New Jersey: Permanenter Kurs im Visier von Ecclestone

Das abgesagte Formel-1-Rennen von New Jersey hätte ursprünglich auf einer permanenten Strecke stattfinden sollen, doch das könnte wieder zum Thema werden

(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Boss Bernie Ecclestone hat verraten, dass er in Erwägung gezogen hatte, den Großen Preis von Amerika in New Jersey auf einer permanenten Rennstrecke abzuhalten anstatt auf dem Straßenkurs, der seit der Ankündigung des Rennens 2011 nicht in die Wirklichkeit umgesetzt wurde.

Titel-Bild zur News: Manhattan, New York

Die Skyline von Manhattan wird in diesem Jahr nicht von der Formel 1 gesehen

"Wir haben vor drei Jahren nach einem permanenten Kurs in diesem Bereich geschaut", sagt er. Doch stattdessen hat er einen 5,1 Kilometer langen Kurs auf öffentlichen Straßen gewählt, der sich entlang des Hudson Rivers schlängelt - mit der auffälligen Skyline von Manhattan im Hintergrund. Obwohl der Austragungsort unzweifelhaft atemberaubend wäre, zählt dies im Moment nichts, da es keine Anzeichen gibt, dass das Rennen stattfinden wird.

Die Organisatoren müssen 100 Millionen US-Dollar (rund 73,6 Millionen Euro) auftreiben, um grünes Licht zu bekommen - und das war bisher die stete Hürde. Der Große Preis von Amerika ist der einzige angekündigte Event in der 64-jährigen Geschichte der Formel 1, der zweimal aus dem Kalender geflogen ist, und obwohl Ecclestone schon lange davon träumt ein Rennen im Raum New York abzuhalten, scheint er die Geduld zu verlieren.

Die Organisatoren des Großen Preises von Amerika werden von Leo Hindery jun. angeführt, einem Teilzeit-Racer und geschäftsführender Teilhaber des Private-Equity-Fonds InterMedia Partners. Trotzdem sagt Ecclestone, sollte das Rennen doch stattfinden, dann sei der Promoter "vielleicht nicht Hindery. Und vielleicht wird der Austragungsort ein wenig anders sein."

Dies könnte wieder die Tür für einen permanenten Austragungsort öffnen, da Ecclestone sagt, die Rennorganisatoren "sind vertragsbrüchig geworden" und "wenn sich heute jemand meldet, kann er es haben". Eine Quelle, die nah an der Situation in New Jersey ist, sagt, dass der ursprüngliche Plan "eine 4,68 Kilometer lange permanente Rennstrecke mit vollständiger Erfüllung aller FIA-Regularien für Klasse eins" vorsah.

Die Quelle fügt hinzu: "Es ist für die Formel 1 glücklich, dass die Entwickler des permanenten Kurses genügend Geduld mitgebracht haben, um nicht wegzugehen und ein paar hundert Millionen woanders auszugeben."

Der Wechsel des Veranstaltungsortes ist nicht die einzige mögliche Konsequenz daraus, dass die Rennorganisatoren ihren Formel-1-Vertrag gebrochen haben. Im vergangenen Jahr haben sie UBS dazu berufen, die 100 Millionen Dollar aufzubringen, die nötig sind, damit das Rennen vorangehen kann. Der Überblick über die Möglichkeiten der Investmentbank zeigte auf, dass der Vertrag mit Ecclestone den Organisatoren "Exklusivität für alle Formel-1-Rennen im Bereich des Nordost-Korridors" erteilt.

Dieser Bereich deckt nicht nur New York und New Jersey ab, sondern auch andere große Städte wie Boston, Philadelphia, Baltimore und Washington D.C. Nun ist also die Zeit für potenzielle US-Rennpromoter gekommen, zuzuschlagen.

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