• 25.02.2005 12:56

  • von Marco Helgert

Neues Ferrari-Triebwerk mit vielen Änderungen

Um die Anforderungen der neuen Regeln zu erfüllen, wurde viel am neuen Ferrari-Motor verändert - Einsatz im F2004M nicht möglich

(Motorsport-Total.com) - Ferraris neues Formel-1-Triebwerk, 055 genannt, ist fertig. Ferrari muss auf den Ersteinsatz jedoch noch ein wenig warten, denn der neue Motor mit 90°C Öffnungswinkel der Zylinderwinkel passt nur in den F2005, nicht aber in den F2004M, mit dem Michael Schumacher und Rubens Barrichello die Saison beginnen werden.

Titel-Bild zur News: Ferrari F2005

Ferraris neuer 055-Motor passt nicht in das Übergangsmodell

In diesem Jahr müssen die Motoren zwei Rennwochenenden absolvieren können. "Dadurch wurde die Laufleistung wieder verdoppelt", so Ferraris Motorenchef Paolo Martinelli. "Von 400 Kilometern im Jahr 2003 ging es über 700 Kilometer im vergangenen Jahr zu unserem diesjährigen Ziel von 1.400 Kilometern. Darüber hinaus muss die Leistung über die Laufzeit stabil bleiben."#w1#

Das neue Aggregat ist dabei eine Evolution des 053-Triebwerks, jedoch mit großzügigen Veränderungen. Gerade die Zuverlässigkeit stand angesichts der Regeländerungen im Mittelpunkt der Bemühungen. "Man muss berücksichtigen, dass für viele Teile gilt, gerade für die, die sich bewegen, dass eine Laufleistung von 1.400 Kilometern dem Erhalt der Leistung entgegensteht."

Leistungswerte sollen erhalten bleiben

Daher wurden die meisten Teile des Motors neu entworfen, um die gesetzten Ziele zu erreichen. Auch das Mapping des Motors wurde hinsichtlich der neuen Regeln verändert. Das Ziel der Entwicklungen ist klar: "Wir wollen die Zuverlässigkeit auf 1.400 Kilometer ausdehnen, gleichzeitig aber die nötigen Werte bei der Leistung und Fahrbarkeit beibehalten", so Martinelli.

Im Zuge dieser Anstrengungen wurde der Motor so stark verändert, dass er nur in den neuen Boliden, den F2005, untergebracht werden kann. "Der Block, der Zylinderkopf und die kleineren Gussstücke wurden verstärkt, ohne dabei großartig schwerer zu werden", so der Italiener. "Alle beweglichen Teile sind neu, um eine längere Lebensdauer zu haben." Auch die Elektronik wurde an die neuen Regeln angepasst. "Es wurde ebenfalls notwendig, ein neues Benzin und neue Schmierstoffe zu entwickeln."

Umfangreiches Entwicklungsprogramm geplant

Obschon der neue Motor bisher noch nicht in einem Ferrari lief, so ist schon jetzt ein umfangreiches Entwicklungsprogramm für die Saison geplant. Die gesamte Organisation der Motorenabteilung sei hierzu an die neuen Herausforderungen angepasst worden. "Es ist unmöglich, alle Beteiligten zu nennen, aber ich möchte Gilles Simon herausheben, der sich um das Design gekümmert hat. Unterstützt wurde er bei der Entwicklung von Lorenzo Sassis. Die Tests der Zuverlässigkeit und die Streckentests werden von Noel Cavey betreut, die Renneinsätze von Mattia Binotto."

Eine PS-Zahl wurde, wie erwartet, nicht genannt, aber Martinelli gibt sich bezüglich der vorhandenen Motorleistung optimistisch. "Ich möchte mich nicht wiederholen, aber ich kann garantieren, dass Ferraris Motorenabteilung auch in diesem Jahr methodisch und entschlossen arbeiten wird, damit 'genügend' Motorleistung in einer 'fahrbaren' und 'zuverlässigen' Art und Weise zur Verfügung steht. Nun bleibt noch, allen Partnern und Ausrüstern ein erfolgreiches Jahr zu wünschen. Forza Ferrari!"