Neuer Marussia kommt erst beim zweiten Test

Marussia wird den neuen Wagen erst beim zweiten Wintertest in Barcelona erstmals einsetzen - Der neue Bolide ist keine Revolution, sondern soll ein solides Auto werden

(Motorsport-Total.com) - Die neue Formel-1-Saison steht unmittelbar vor der Türe. Die ersten Autos werden in zwei Wochen präsentiert und ab dem 7. Februar bei den Testfahrten in Jerez die ersten Runden drehen. Das Marussia-Team wird auch in Jerez vor Ort sein, aber noch mit dem alten Boliden. Der neue Wagen wird erst beim zweiten Wintertest in Barcelona (21.-24. Februar) seine Debüt feiern. Marussia hat sich in den vergangenen Monaten auf technischer Ebene verstärkt. Auf der einen Seite ist man nach der Trennung von Nick Wirth eine Partnerschaft mit McLaren eingegangen, auf der anderen wurde Pat Symonds als technischer Berater engagiert.

Titel-Bild zur News: Charles Pic

Rookie Charles Pic wird in Jerez noch mit dem alten MVR-02 seine Runden drehen

Der neue Bolide von Timo Glock wird außerdem auch im Windkanal verfeinert, da das reine CFD-Projekt von Wirth kläglich gescheitert war. Um den maximalen Vorteil der neuen technischen Struktur ziehen zu können, damit im dritten Formel-1-Jahr ein Schritt nach vorne gelingt, wurde der erste Test auf Barcelona verschoben. In Jerez soll in erster Linie Charles Pic mit dem alten Auto Erfahrung sammeln und sich an die Königsklasse gewöhnen.

Beim Young-Driver-Test im vergangenen November in Abu Dhabi hatte der Franzose insgesamt 770 Kilometer zurückgelegt. "Wir werden beim ersten Test dabei sein, weil es für Charles wichtig ist, Kilometer abzuspulen", wird Pat Symonds, der unter anderem für Benetton und dessen Nachfolgeteam Renault gearbeitet hat, von 'Autosport' zitiert. "Außerdem kann das Team den Winterrost abschütteln." Neben Marussia wird auch Mercedes nicht mit dem neuen Auto in Jerez sein. HRT hat derzeit große Probleme und es ist unklar, wann das Auto fertig ist.


Fotos: Charles Pic, Young-Driver-Test in Abu Dhabi


Marussia ist in den ersten beiden Jahren kein großer Fortschritt gelungen. 2010 und 2011 musste Virgin, wie das Team beim Formel-1-Einstieg geheißen hat, mit dem letzten Platz in der Konstrukteurswertung vorlieb nehmen. Symonds kam Anfang der 1980er-Jahre in die Königsklasse und verfügt über viel Erfahrung. Diese bringt der Brite beim Design des neuen Boliden ein. "Man übernimmt immer etwas vom alten Auto, aber ich glaube, diesmal haben wir weniger als normal mitgenommen."

"Das Design der Radaufhängungen ist anders, sogar die Pedalerie ist anders. Wir haben wahrscheinlich so wenig übernommen, wie bei keinem anderen Auto, an dem ich gearbeitet habe", sagt Symonds. Trotzdem wird das Auto keine Revolution, sondern es soll ein solides Fahrzeug gebaut werden. Konkurrent Lotus, beziehungsweise Caterham, wie das Team in diesem Jahr heißt, hat in den vergangenen beiden Jahren vorgezeigt, wie weit man es mit einem konservativen, aber soliden Auto bringen kann.

"Ich glaube nicht, dass jetzt der Zeitpunkt ist, an dem wir innovativ sein sollten", sagt Symonds. "Wenn man so weit hinter der Spitze liegt, ist es an der Zeit, einen vernünftigen Job zu machen und sicherzustellen, dass das was man tut gut ist. Es gibt also keine richtige Innovation. Es geht eher darum, sich jeden Bereich genau anzusehen und zu verbessern."