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Neue Updates: Ferrari macht sich Mut für Kanada

Nach dem vierten Platz in Monaco klammert sich Fernando Alonso an die Updates für Kanada - Teamchef Marco Mattiacci schließt Personaländerungen nicht aus

(Motorsport-Total.com) - Für Ferrari war der Grand Prix von Monaco ein weiteres Rennen mit Licht und Schatten. Kimi Räikkönen fiel durch einen turbulenten Rennverlauf auf und ging am Ende als Zwölfter leer aus. Fernando Alonso war über die 78 Runden kaum zu sehen. Der zweifache Weltmeister fuhr weitestgehend ein einsames Rennen auf dem vierten Platz. Mercedes und auch der Red Bull von Daniel Ricciardo waren außer Reichweite, aber auch von hinten drohte keine Gefahr. Mit einer halben Minute Rückstand war Alonso der letzte Fahrer, der nicht überrundet wurde.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso fuhr in Monaco ein einsames Rennen auf Platz vier Zoom

Der WM-Stand spiegelt die Situation der Scuderia deutlich wieder: Alonso ist dank seiner konstanten Ergebnisse WM-Dritter. Allerdings hat Ricciardo nur noch sieben Zähler Rückstand. Der Australier sammelte in den ersten beiden Rennen keine WM-Punkte. Angesichts der derzeitigen Performance ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis Ricciardo Alonso in der WM-Tabelle überholen wird.

In der Konstrukteurswertung ist Ferrari Dritter und hat nach sechs Rennen schon 21 Punkte Rückstand auf Red Bull. Von Siegen aus eigener Kraft ist das italienische Traditionsteam derzeit meilenweit entfernt. Ferrari spielt derzeit nur die dritte Geige in der Formel 1. Alonso versucht sich an die positiven Aspekte zu klammern: "Unsere Pace war gut. Das heißt, dass wir uns Schritt für Schritt verbessern", sagt der Spanier nach Monaco.

Die beiden Safety-Car-Phasen kaschierten den Rückstand von Ferrari. Außerdem hatte Räikkönen auch Pech, denn wegen eines Reifenschadens musste er einen außerplanmäßigen Stopp einlegen, der ihn ans Ende des Feldes zurückwarf. "Der Rückstand zur Spitze ist immer noch groß, denn sie entwickeln genauso wie wir", spricht Alonso das bewegliche Ziel an. "Wir müssen immer versuchen, es besser zu machen. Angefangen mit dem nächsten Rennen in Kanada."

Greifen die Updates in Montreal?

Montreal ist von der Streckencharakteristik komplett anders als Monaco, wo die mechanische Traktion gefragt war. In Kanada sind eine gute Beschleunigung, Topspeed und Bremstabilität wichtig. Traditionell ist es keine gute Strecke für Ferrari, denn der letzte Sieg stammt aus dem Jahr 2004 von Michael Schumacher. Alonso konnte dort nur im Jahr 2006 mit Renault gewinnen. Räikkönen gewann 2005 im McLaren-Mercedes.

Die Vorzeichen auf einen Umschwung stehen denkbar schlecht, obwohl Ferrari viele Updates angekündigt hat. "Wir müssen ruhig bleiben und hart arbeiten. Bei jedem Rennen hatten wir bisher Updates und die meisten davon haben funktioniert, andere aber nicht", meint Alonso. "Wir müssen in Kanada das Optimum aus den neuen Teilen herausholen und am Freitag einen guten Test fahren. Ich habe keine Zweifel, dass wir mit jedem Rennen konkurrenzfähiger werden und dem Podium näherkommen. Um wie viel, das müssen wir abwarten."

Die bisher sichtbarste Änderung betraf den Teamchef: Marco Mattiacci ist nun seit einigen Wochen im Amt und hat Umstrukturierungen angekündigt. Gerüchte über ein Angebot an Red Bull Stardesigner Adrian Newey machten jüngst die Runde. "In den vergangenen Wochen haben wir eine Einschätzung vorgenommen, welche Möglichkeiten für uns bestehen, uns zu verbessern", sagt Mattiacci über seine Arbeit. "Welche Bereiche benötigen eine besondere Herangehensweise? Es ist klar, dass wir uns in allen Bereichen verbessern müssen, aber das ist ein langfristiger Prozess."

Marco Mattiacci

Teamchef Marco Mattiacci nimmt jeden Aspekt des Rennstalls unter die Lupe Zoom

Er schließt auch die Verpflichtung neuer Mitarbeiter nicht aus. Mercedes hat es in den vergangenen Jahren vorgemacht und viele Fachkräfte von anderen Teams abgeworben. Die derzeitige Dominanz gibt den Silberpfeilen recht. Und auch McLaren ist mit Blick auf die Honda-Partnerschaft auf dem Markt aktiv. Ferrari muss nachziehen und sich ebenfalls personell umstrukturieren. Das ist auch Mattiacci bewusst: "Wir haben viele gute Leute, aber es gibt auch Leute auf dem Markt, die uns einen großen Wert bringen könnten. Ein Team bliebt nie gleich, wir müssen uns verbessern."