• 06.07.2013 19:29

  • von Stefan Ziegler

Neue Reifen stellen Toro Rosso vor gewisse Fragezeichen

Weil Pirelli neue Reifen an die Strecke bringt, gerät Toro Rosso womöglich in Nöte - Teamchef Franz Tost erklärt, was sich für den italienischen Rennstall verändert

(Motorsport-Total.com) - Pirelli bringt neue Reifen und schon ist alles wieder gut. So weit die Theorie. Doch in der Praxis stellt sich dieses Szenario ein bisschen anders dar. Nicht nur Force India klagt darüber, dass die für den Nürburgring modifizierten Pirelli-Pneus große Veränderungen mit sich bringen, auch bei Toro Rosso hat sich das schon bemerkbar gemacht. Und das sorgt für teilweise recht große Fragezeichen.

Titel-Bild zur News: Franz Tost

Franz Tost und seine Mannschaft stellen sich auf neue Reifeneigenschaften ein Zoom

Zurückzuführen ist dies auf eine modifizierte Konstruktionsweise der Pirelli-Hinterreifen, wie Teamchef Franz Tost gegenüber 'Motorsport-Total.com' erklärt. "Es ist jetzt eine Kevlar-Ummantelung im Reifen drin und keine Stahl-Ummantelung mehr. Diese Reifen sind also anders aufgebaut. Und das macht sich bei uns durchaus aerodynamisch bemerkbar, denn die Seitenkarkasse ist nun wesentlich stabiler."

Was sich wiederum auf das Fahrverhalten auswirkt, meint Tost. Er sagt: "Der Riefen walgt nicht mehr so sehr. Dadurch stellen sich zum Beispiel auch Bodenwellen anders dar. Darauf muss man natürlich reagieren. So ganz ist uns das noch nicht gelungen." Er sei jedoch guter Dinge, dass es seinem Team mit den Daten vom Nürburgring möglich sein werde, sich besser auf das nächste Rennen vorzubereiten.

Denn die Veränderungen seien spürbar. "Wir merken es bei uns durchaus", sagt Tost. "Wir haben von gestern auf heute schon sehr vieles an der Fahrwerks-Kinematik verändert. Jetzt müssen wir noch die ganzen Daten analysieren, um auf einen ähnlichen Stand zu kommen, wie wir ihn vorher hatten. Uns waren die ursprünglichen 2013er-Reifen auf jeden Fall lieber." Immerhin hat man bald eine Testchance.


Fotos: Toro Rosso, Großer Preis von Deutschland


Und diesen Test gelte es erst einmal abzuwarten, so der Toro-Rosso-Teamchef. Denn beim diesjährigen Young-Driver-Test werden die Reifen eingesetzt, die ab Ungarn verwendet werden. Also noch eine Neuerung für die Teams, die vielleicht weitere Schwierigkeiten mit sich bringt. "Anhand der Daten können wir die veränderte Verhaltensweisen der Reifen nach dem Test analysieren", sagt Tost.

"Im nächsten Schritt können wir darauf reagieren. Diese neuen Reifen haben nämlich ein ganz anderes Dämpferverhältnis, was auf die Kevlar-Struktur zurückzuführen ist. Doch wie sich das genau auswirkt, zeigt sich beim Test", meint Tost. Er ist sicher: "Das wird eine gewisse Dynamik reinbringen. Alles Weitere sehen wir dann wahrscheinlich erst im Qualifying oder spätestens im Rennen in Budapest."