• 23.07.2002 10:34

  • von Fabian Hust

Neue Herausforderung für Bridgestone

Mit "Spionen" und Simulationen bereitete sich Reifenhersteller Bridgestone auf die neue Herausforderung in Hockenheim vor

(Motorsport-Total.com) - Neben Michael Schumacher und Ferrari kann auch Bridgestone mit stolz geschwellter Brust nach Hockenheim reisen, denn die Japaner haben einen großen Anteil an Michael Schumachers vorzeitigem Titelgewinn. Nun gilt es, in den kommenden Wochen zusammen mit Ferrari auch die Konstrukteurswertung einzufahren. Auch für den Reifenhersteller stellt der neue Ring Neuland dar, aber natürlich schickte man Ingenieure an den Kurs, um vorab ihn genau analysieren zu können, damit man einen möglichst passenden Reifen backen kann.

Titel-Bild zur News: Ein Reifen-Ingenieur von Bridgestone

Für Bridgestone wird es wichtig sein, so viele Daten wie möglich mitzunehmen

Hiroshi Yasukawa, Motorsportdirektor: "Nachdem wir eine kurze Feier nach Michaels Sieg in Frankreich und einen weiteren Titel auf Bridgestone-Reifen feiern durften, sind noch sechs Rennen vor dem Ende der Saison zu fahren und viele Punkte mit unseren Autos zu gewinnen. Unser Ziel ist es nun, sicher zu stellen, dass Ferrari die Konstrukteursweltmeisterschaft gewinnt, aber wir wollen auch allen unseren Fahrern helfen, in der Punktetabelle weiter nach vorne zu kommen. Im letzten Jahr wurde der Deutschland-Grand-Prix nicht von einem Auto auf Bridgestone-Reifen gewonnen, wir kommen also nach Hockenheim und haben etwas zu beweisen."

Für das Rennen in Hockenheim hat Bridgestone einen neuen Reifen entwickelt, die zweite Mischung wurde bereits in dieser Saison eingesetzt: "Der alte, ultraschnelle Hockenheimring war bekannt dafür, eine Power-Strecke und eine der schnellsten Pisten im Rennkalender zu sein. Für die Reifen war das eine Herausforderung in Bezug auf die Hitzebeständigkeit, bei der neuen Strecke können wir weichere Reifen einsetzen, die aber immer noch mittelweich sind. Sie sollten konstant und haltbar sein aber gleichzeitig den Grip bieten, der für das langsame Infield notwendig ist. Eine schnelle Runde wird vom Griplevel abhängen."

Hisao Suganuma, Technischer Manager: "Ohne direkte Erfahrungen mit dem neuen Hockenheim zu haben, müssen wir uns auf Simulationen und Erfahrungen von anderen Strecken mit ähnlichen Charakteristiken und vergleichbaren Geschwindigkeiten verlassen. Da es im neuen Layout mehr Kurven gibt, werden die Autos mit mehr Abtrieb fahren. Wir wissen, dass Hockenheim in Sachen Speed Magny-Cours und dem Nürburgring ähnlich ist aber wir können nicht sagen, wie sich die Reifen verhalten werden. Die neuen Streckenteile scheinen ebener zu sein als auf dem alten Kurs, aber wir müssen abwarten, um herausfinden zu können, wie sich die neuen Kurven auf die Reifen auswirken werden. Das wird im Verlauf des Wochenendes klarer werden."