• 14.03.2002 12:33

Neuanfang für die Melbourne-Verlierer

Heinz-Harald Frentzen, Nick Heidfeld und Ralf Schumacher hoffen auf mehr Glück in Malaysia

(Motorsport-Total.com/dpa) - Punktlos, erfolglos, aber nicht mutlos: Für das deutsche Trio Ralf Schumacher, Heinz-Harald Frentzen und Nick Heidfeld geht die Formel-1-Saison erst mit dem zweiten Rennen richtig los. Während Weltmeister Michael Schumacher nach einem glänzenden Auftakt nur da weiterzumachen braucht, wo er in Australien aufgehört hat, stehen die drei Landsleute 2002 noch völlig ohne Rennkilometer da. Ralf Schumacher suchte danach Trost bei der Familie, Frentzen fuhr zu Arrows nach England, Heidfeld absolvierte einen PR-Marathon in Malaysia. Die Melbourne-Verlierer wollen den Neubeginn. "Ich schaue nur noch nach vorne", betonte "Schumi II". Frentzen meinte am Donnerstag in Sepang: "Ich hoffe, dass die Saison 2002 jetzt richtig anfängt für mich."

Titel-Bild zur News: Heinz-Harald Frentzen (Arrows)

Für Heinz-Harald Frentzen fängt die Saison erst in Malaysia so richtig an

Ralf Schumacher hat sich nach dem fürchterlich aussehenden Start-Unfall von Melbourne vorgenommen, nicht mehr nachzukarten. Auch mit "Unfallgegner" Rubens Barrichello sah der Kerpener keinen Klärungsbedarf mehr. "Ich werde nicht das Gespräch mit ihm suchen", sagte der 26-Jährige. "Wir haben über den Vorfall unterschiedliche Ansichten." Er denke aber, dass Rennleiter Charlie Whiting noch etwas dazu zu sagen habe und in Malaysia alle etwas vorsichtiger in die erste Kurve gehen würden. Immerhin konnte er schon wieder über sich selbst scherzen. "Ich möchte etwas weiter als bis zu den ersten Kurven kommen", sagte der BMW-Williams-Pilot auf die Frage nach den Erwartungen für den Malaysia-Grand-Prix.

Frentzen würdigte den völlig missratenen Auftakt in Melbourne, als erst der Arrows stehen blieb und später der Mönchengladbacher wegen Nichtbeachtens der roten Ampel disqualifiziert wurde, entsprechend knapp auf seiner Homepage mit der Überschrift: "Es kann nur besser werden."

Allerdings hat der 34-Jährige mit dem Hinterbänkler-Team Arrows von allen deutschen Formel-1-Piloten die geringsten Chancen auf Besserung in Malaysia. Richtige Testfahrten soll es erst nach dem vierten Saisonrennen im April in Imola geben. In der Fabrik in England sei zuletzt "fieberhaft" gearbeitet worden, er glaube an das Potenzial des Autos, so Frentzen: "Wir wollen hier einen soliden Saison-Einstand geben, das heißt, das Rennen beenden."

Nick Heidfeld, ebenfalls Opfer der Start-Karambolage in Melbourne, hat in Sepang sogar eine einheimische Fan-Gemeinde hinter sich. Der malaysische Mineralölkonzern Petronas ist ein großer Sponsor des Sauber-Teams, entsprechend umfangreich war das PR-Programm für die Fahrer vor dem Grand Prix. Heidfeld besuchte eine Öl-Plattform und eine Schule und trainierte als Vorbereitung auf das Rennen immer in der größten Mittagshitze. "Die Woche war ganz schön vollgepackt", berichtete er. Nun hofft er auf den Lohn - ein paar Punkte am Sonntag. Vielleicht mit Unterstützung von den Tribünen: "Es ist ein bisschen ein Heimrennen. Wir haben nirgendwo so viele Fans wie hier."