• 25.05.2007 14:13

  • von Marco Helgert

Neu belebte Debatte über Fahrhilfen

Mit den Energierückgewinnungssystemen soll auch die Traktionskontrolle ab 2011 wiederkommen - noch sei aber nichts in Stein gemeißelt

(Motorsport-Total.com) - Die Erleichterung bei vielen Fans war groß, als klar wurde, dass die Formel 1 ab dem Jahr 2008 ohne Traktionskontrolle fahren würde. Möglich macht dies eine standardisierte elektronische Steuereinheit in den Autos. Doch gerade Motorsportpuristen trauten ihren Augen kaum, als sie lesen mussten, dass die Fahrhilfe ihr Comeback bereits 2011 geben soll.

Titel-Bild zur News: Max Mosley (FIA-Präsident)

Max Mosley beruhigte die Gemüter: Comeback der Traktionskontrolle offen

Für FIA-Präsident Max Mosley ist eine Formel 1 mit einem Energierückgewinnungssystem ohne Traktionskontrolle jedoch kaum vorstellbar. Die Eingriffe in die Fahrzeugabläufe, auch in die Elektronik, seien so gravierend, dass man diese Hilfe kaum verbieten könne. Zu leicht wäre es, das Verbot mit technischen Maßnahmen zu umgehen.#w1#

"Es wird sehr schwierig werden, eine ausgeklügelte Elektronik zu haben, die mit der Energierückgewinnung klarkommt, ohne dabei eine Traktionskontrolle zu riskieren", erklärte er in Monte Carlo. "Die Diskussion darüber, ob und wie sehr das ins Gewicht fällt, ist sehr interessant. Die klassische Position ist einfach: Traktionskontrolle ist schlecht, gar ein Desaster."

So einfach dürfe man es sich aber nicht machen. "In gewissen Weisen mögen die Fahrer auch die Traktionskontrolle", so Mosley weiter. "Sie lieben es, ohne zu fahren, aber sie sagen auch, dass die Formel 1 mit einer Traktionskontrolle besser ist." Noch sei der Vorschlag aber nur ein Vorschlag, die Diskussionen werden letztlich bestimmen, wie die Formel 1 ab 2011 aussehen wird.

"Ich bin da offen", erklärte er. "Wir werden sie (Traktionskontrolle; Anm. d. Red.) weder im nächsten Jahr noch im Jahr danach haben. Vielleicht wird sich bis dahin auch ein Konsens gebildet haben." Ein weiter andauerndes Verbot der Traktionskontrolle sei auf jeden Fall noch nicht vom Tisch.

"Wenn wir es wirklich müssen, dann können wir diese komplizierten elektronischen Systeme auch ohne Fahrhilfen haben", fuhr er fort. "Dann haben wir eben eine enorme Anzahl von Sensoren und Blackboxes, die alles aufzeichnen, was passiert."