• 24.05.2007 20:53

Fry: "Wir befürworten 80 Prozent der Vorschläge"

Der Honda-Teamchef auf der Pressekonferenz am Donnerstag über Änderungen am Reglement, den Service für die Fans und Lewis Hamilton

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Denkst du, dass die Änderungen am Reglement für dieses Jahr funktioniert haben? Und was denkst du über die Zukunftspläne, die für 2011 in Betracht gezogen werden?"
Nick Fry: "Ich denke, dass die Regeln für dieses Jahr ein paar Begünstigungen in Bezug auf das Zusammenrücken des Felds gebracht haben. Von unserem Standpunkt war es noch nicht von Vorteil, aber ich denke, für die Qualität der Startaufstellung und der Rennen war es eine gute Suche."

Titel-Bild zur News: Nick Fry

Nick Fry unterstützt fast alle der von der FIA gemachten Vorschläge

"Eine Sache, die ich betonen würde, ist die große Bedeutung der Aerodynamik im Rahmen der aktuellen Regeln, laut denen sich die Motoren sehr ähnlich und die Reifen die gleichen sind. Das lenkt viel Hauptaugenmerk auf ein bestimmtes Gebiet. Und die Frage, die man sich stellen muss, ist wirklich jene nach der Relevanz dieses Gebiets."#w1#

"Wir arbeiten alle wie verrückt an einer cleveren Aerodynamik, eine Menge Zeit und Geld fließt da hinein, aber die Frage ist, ob es für die Welt da draußen irgendeine Relevanz hat. Ich spare mir meine Antwort auf den zweiten Teil deiner Frage auf."

Frage: "Aber generell gesprochen sind die diesjährigen Regeln gut?"
Fry: "Ja, sie sind vorteilhaft."

Frage: "Und in Bezug auf die zweite Frage?"
Fry: "Ich denke, dass es wichtig ist, sich zunächst einmal die Philosophie anzuschauen, unsere Strategie hinter den Vorschlägen und dies sind welche, die wir absolut gutheißen."

"Wenn man einmal schaut, was mit den Vorschlägen versucht werden soll - in der ersten Instanz versuchen sie, die Effizienz der Kraftübertragung zu erhöhen, indem Energie-effiziente Technologien hinzugefügt werden. Unserer Meinung nach kann dies nur eine gute Sache sein."

"Unserer Ansicht nach ist dies komplett obligatorisch. Zum Beispiel ist es unwahrscheinlich, dass es in Zukunft eine Formel 1 ohne Schritte in diese Richtung geben wird. Da werden wir also eine große Markierung drunter setzen. Das Zweite ist der Ansporn für das, was wir Straßen-relevante Technologien nennen."

"Ich denke nicht, dass es wahrscheinlich ist, dass Automobilhersteller und andere Parteien so intensiv investieren, solange es kein Nebenprodukt auf Basis dieser Technologie gibt."

"Zu versuchen, die Formel 1 in Bezug auf ihre Ausgaben auf Gebiete zu lenken, wo das Geld sowieso ausgegeben worden wäre, wenn es Geld ist, das Honda in die Straßenauto-Technologie investiert hätte und nicht in die Formel 1, dann ist es keine überflüssige Ausgabe, es ist Geld, das man sowieso ausgegeben hätte und durch den Wettbewerb der Formel 1 wird das wahrscheinlich viel schneller so kommen."

"Ich denke also, dass dies unserer Ansicht nach zwei gute Gründe sind, warum dies exakt die richtige Richtung ist. Ich möchte nicht ins Detail gehen, aber ich würde sagen, dass wir 80 Prozent der Details des Vorschlags ebenfalls unterstützen. Was wir hier sehen, ist eine wirklich sich ändernde Führerschaft der FIA und ich denke, dass dies das ist, was erforderlich ist. Ich bin der Meinung, dass man dem Ganzen Beifall spenden sollte."

Frage: "Kann man sagen, dass ein Team mit den meisten Autos auf Grund der Test-Restriktionen einen Vorteil hat und dass ein Top-Team aus diesem Grund ein Kunden-Team hat, das mit den gleichen Autos fährt?"
Fry: "Auch nach den Beschränkungen durch die neuen Regeln stehen uns ordentlich viele Tests zur Verfügung und ungeachtet der Tatsache, dass viel Arbeit auf den Prüfständen oder bei Simulationen erledigt wird, muss es ein Vorteil sein, wenn man am Ende des Tages eine größere Anzahl an Produkten auf der Strecke hat, die den letzten Test durchführen. Ich denke, dass die ein Vorteil für die Teams wäre, die mit mehr Autos fahren."

Frage: "Was hältst du von Lewis Hamiltons Leistungen in den ersten vier Rennen?"
Fry: "Ich denke, dass die Erwartungen an Lewis zu Beginn des Jahres hoch waren und ich glaube, dass er diese Erwartungen übertroffen hat. Er hat außergewöhnliche Arbeit geleistet und was ich auf Basis des minimalen Kontakts, den ich zu ihm hatte, sagen kann, ist, dass er ein wirklich netter Kerl ist. Ich hoffe also, dass er weiterhin so erfolgreich sein wird. Ich bin mir sicher, dass er es sein wird, und ich sage einfach zu ihm 'Gut gemacht!'."

Frage: "Wir haben vorher über das Spektakel in der Formel 1 gesprochen und die Notwendigkeit, es zu verbessern. Bis zu welchem Grad denkst du, müssen das Spektakel oder die TV-Übertragung verbessert werden? Denn manche Leute denken, dass das Spektakel gut genug ist, wenn wir es ordentlich darstellen können."
Fry: "Ich denke, dass das Spektakel, vor allem auf einer Strecke wie dieser, fantastisch ist. Ich bin mir aus diesem Grund nicht sicher, ob dies ein bestimmtes Problem ist."

"Ich denke, dass die zukünftigen Regeln dem Überholen helfen könnten, was wir alle anstreben. Ich denke, dass die Medien-Abdeckung immer verbessert werden könnte, und wenn man sich die Abdeckung anderer Sportarten anschaut - inklusive anderer Motorsportarten wie der MotoGP, einiger der amerikanischen Motorsportarten - dann würde ich sagen, dass sie durchschnittlich gesehen von höherem Standard ist. Aber ich rede auf einer sehr limitierten Basis jener Länder, in denen ich die Formel 1 anschaue."

"Es mag andere geben, die sie ausgiebiger abdecken, aber ich denke, dass wir daran arbeiten sollten. Ich denke, dass Zuschauer, die die Komplexität der Formel 1 gut verstehen, mehr mit den Informationen anfangen könnten. Und manche davon sollten von den Teams kommen in Bezug auf das, was tatsächlich hinter den Kulissen passiert."

"Und auch wenn ich das Argument von Ron Dennis verstehe, dass wir einen Job zu erledigen haben und es schwierig ist, die Anforderungen aller zu befriedigen, denke ich, dass der Zugang ein Teil davon ist und die Leute, Fans nicht bereit sind, außerhalb zu sitzen und sich nur bestimmte selektive Dinge anzuschauen, die wir zulassen."

"Sie wollen wirklich Teil der Erfahrung sein und ich denke, dass es unsere Pflicht ist, zu versuchen, das bereitzustellen. Und, wenn ich nochmal auf einige der Kommentare zurückkommen darf, die wir zuvor gemacht haben, so denke ich nicht, dass es nicht nur die Automobilhersteller sind, es sind alle Investoren der Formel 1, die in der Formel 1 bleiben werden, wenn die Gegenwert für das Investment ein guter ist. Und das muss für Technologie-Unternehmen wie das unsere, die einen Technologie-Teil haben, passen."

"Aber gleichzeitg müssen wir auch eine Unterhaltungs-Seite haben, um die Fans anzuziehen und das wird alles zu einem bösen Kreislauf. Ich denke aus diesem Grund, dass wir an beidem arbeiten müssen."