Nächste Honda-Ausbaustufe schon in Silverstone?

Otmar Szafnauer kündigte gestern an, dass die nächste Ausbaustufe des Honda-Motors schon am 11. Juli debütieren könnte

(Motorsport-Total.com) - Honda hat sich fest vorgenommen, noch in der laufenden Saison zum ersten Mal seit über zehn Jahren wieder einen Grand Prix zu gewinnen. Um dieses Ziel zu erreichen, soll der Termin für das Debüt der nächsten Motorenausbaustufe um zwei Wochen vorverlegt werden.

Titel-Bild zur News: Richards und Szafnauer

BAR-Boss Richards im Gespräch mit Honda-Mann Otmar Szafnauer

Ursprünglich war vorgesehen, die dritte größere Evolution des V10-Aggregats nach Imola und Montreal an diesem Wochenende solle am 25. Juli beim Großen Preis von Deutschland Premiere feiern, doch nun setzt man alles daran, schon am 11. Juli in Großbritannien damit antreten zu können. Logischer Hintergrund: Ein Sieg beim Heimrennen von BAR-Sensationsmann Jenson Button wäre erstens doppelt schön und zweitens dreifach vermarktbar.#w1#

"Das nächste Update", erklärte Hondas Motorsport-Vizepräsident Otmar Szafnauer im Rahmen des Kanada-Grand-Prix, "war eigentlich für Hockenheim geplant, aber mit unserer derzeitigen Performance gewinnen wir keine Rennen, also versuchen wir, die Premiere um ein Rennen, nach Silverstone, vorzuverlegen." Angeblich handelt es sich dabei um leistungsbezogene Veränderungen, während die an diesem Wochenende eingesetzte Ausbaustufe auf mehr Zuverlässigkeit abzielt.

Szafnauer weiter: "Unsere Absicht war, dieses Jahr weniger Ausbaustufen zu bringen, dafür aber umso signifikantere. Die erste davon haben wir in Imola vorgestellt, die zweite war für hier vorgesehen. Das haben wir auch so umgesetzt. Wir haben jetzt mehr Leistung und darüber hinaus ist der Motor in Sachen Benzinverbrauch effizienter." Letzten Gerüchten zufolge hat man nun mit rund 920 PS sogar BMW und Ferrari übertrumpft...

Stichwort Zuverlässigkeit: Honda hat in den letzten Wochen genaue Untersuchungen angestellt, warum bei Takuma Sato zuletzt so viele Motoren geplatzt sind, während Button so gut wie nie Probleme mit der Standfestigkeit hat. Zwar ist ein klassisches Überdrehen moderner Formel-1-Triebwerke wegen der ausgeklügelten Elektronik ohnehin nicht mehr möglich, aber auch sonst konnte Honda keine Hinweise für die unglückliche Aufteilung der Defekte finden.

"Das scheint wirklich Zufall zu sein", so Szafnauer mit einem Hauch von Ratlosigkeit im Gesicht. "Wir haben viel Zeit damit verbracht, die Daten beider Fahrer genau zu analysieren, aber es ist uns kein einziger Punkt aufgefallen, der unterschiedlich gewesen wäre. Es hat nichts mit dem Fahrstil zu tun, sondern möglicherweise nur mit den Umständen eines Rennens. Jedenfalls ist es kein spezifisches Problem, das nur bei Takuma vorkommt."