• 09.06.2001 14:51

Nach Unfall: Frentzen verzichtet auf Start in Kanada

Jordan-Honda-Pilot Heinz-Harald Frentzen gibt nach einem Unfall am Freitag in Kanada vorzeitig auf

(Motorsport-Total.com/dpa) - Heinz-Harald Frentzen fällt wegen eines Trainingsunfalls am Freitag für den Großen Preis von Kanada aus. Der 34-jährige Formel-1-Pilot zog sich dabei laut Jordan- Teamchef Eddie Jordan "starke Kopfschmerzen und Sehstörungen" zu. Frentzen flog am Samstagnachmittag mit einer Linienmaschine von Montreal an seinen Wohnort Monaco zurück. "Ich bin enttäuscht, dass ich das Rennen an diesem Wochenende nicht fahren kann", sagte er vor der Rückreise am Samstagmittag.

Titel-Bild zur News: Heinz-Harald Frentzen

Nach einem Unfall muss Frentzen in Kanada aufgeben

Der Rheinländer soll nach Angaben seiner Pressesprecherin Christine Gorham am Sonntag von einem Spezialisten in Monaco eingehend untersucht werden. Frentzen hofft darauf, beim nächsten WM- Lauf in zwei Wochen auf dem Nürburgring wieder starten zu können. Sein Einsatz bei den nächsten Testfahrten von Dienstag bis Donnerstag nächster Woche ist fraglich.

Jordan-Ersatzpilot Ricardo Zonta ersetzt Frentzen beim 8. Saisonlauf auf dem Circuit Gilles Villeneuve. Der 25 Jahre alte Brasilianer bestritt 1999 und 2000 insgesamt 29 Grand Prix für das BAR-Team. "Es tut mir sehr Leid für Heinz. Ich hoffe, dass ich für ihn und Jordan gute Arbeit leisten kann", sagte Zonta. Frentzen wünschte seinem Vertreter viel Erfolg. "Es wäre uns natürlich lieber gewesen, Heinz hätte fahren können", sagte Jordan. "Aber er ist physisch und psychisch nicht hundertprozentig fit." Zudem würde der gesundheitliche Zustand eines Fahrers in den nächsten tagen nach so einem Unfall erfahrungsgemäß nicht besser, sondern eher schlechter.

Frentzen hatte sich am Freitag in der letzten Minute des freien Trainings gedreht und war dann stark mit dem Heck in die Barriere eingeschlagen. Laut Eddie Jordan war er vor dem Einschlag "etwa 200 km/h schnell". Der Pilot konnte sich den Unfall nicht erklären. "Ich habe vor der dritten Kurve wahrscheinlich am Randstreifen mit den Reifen Gras und Dreck aufgesammelt", hatte er gemutmaßt.

Der dreimalige Grand-Prix-Sieger hatte bereits vor 13 Tagen beim Großen Preis von Monaco einen heftigen Unfall. Im Tunnel war er mit dem Jordan-Honda an die Leitplanken angeschlagen. Die Unfallursache ist laut Jordan "noch nicht hundertprozentig klar. Die Telemetrie- Daten geben keine klare Auskunft." Frentzen hatte nach diesem Crash schon an Sehstörungen und Kopfschmerzen gelitten und war von seinem Spezialisten behandelt worden. Wegen starker Kopfschmerzen musste er in der Vorwoche Tests in Magny-Cours nach neun Runden abbrechen.

Auf dem Villeneuve-Kurs in Montreal war Frentzen vor zwei Jahren beim Rennen in der gleichen Kurve ebenfalls in die Barriere geprallt. Dabei hatte er sich Haarrisse im Knie und am Schienbein zugezogen.