• 03.10.2018 17:41

  • von Dominik Sharaf

Nach Strafenwahnsinn in Sotschi: Ross Brawn fordert rasche Reformen

Der Formel-1-Sportchef geht mit den Teams hart ins Gericht: Kuriose Q2-Aktionen von Red Bull, Renault und Lewis Hamilton wären "nicht gut für die Show" gewesen

(Motorsport-Total.com) - Nach den zahlreichen Qualifying-Kontroversen beim Russland-Grand-Prix fordert Formel-1-Sportchef Ross Brawn Konsequenzen für das Sportliche Reglement, aber auch mehr Verantwortungsbewusstsein der Teams. Besonders gegen den Strich ging ihm, dass die Red-Bull-Mannschaft per se plante, nur in Q1 zu fahren, um nach Antriebsstrafen Reifen zu sparen und das Material zu schonen.

Titel-Bild zur News: Startaufstellung

Brawns Wunsch. Die Findung der Startaufstellung soll bald einfacher sein Zoom

Brawn sieht nicht nur die FIA und Liberty Media in der Pflicht, Abhilfe zu schaffen: "Alle Beteiligten müssen gemeinsam eine Lösung finden, um den Strafen Herr zu werden", befindet er vor dem Hintergrund, dass in Sotschi fünf von 20 Autos rückversetzt wurden und es eine gesonderte Pressemitteilung Charlie Whitings brauchte, um zu erklären, wie sich die Startaufstellung zusammensetzt.

Sein Ziel ist eine Anpassung der Regeln dahingehend, "dass nicht die Fahrer am Ende die Gelackmeierten sind und die Show darunter leidet." Wie genau neue Vorschriften aussehen könnte, verschweigt Brawn allerdings - wohl wissend um die Zwickmühle, dass die Begrenzung der Antriebskontingente dem Ziel geschuldet ist, die Kosten in der Formel 1 einigermaßen niedrig zu halten.

Brawn poltert mit Blick auf Red Bull: "Da ist es besser, es wie Renault auf Startreihe sechs und die freie Reifenwahl anzulegen." Klar ist, dass das Aussitzen von Q2 nicht im Interesse der Allgemeinheit gewesen sein kann - genauso wenig wie Lewis Hamiltons Aktion, sich mit Ultrasoft für Q3 zu qualifizieren, um dann mit Hypersoft bis zur Schlusskurve zu üben, aber keine Zeit zu setzen. "Es ist nicht gut für die Show, wenn einer paar Meter vor der Ziellinie absichtlich bremst", so Brawn.

"Diejenigen von uns, die glauben, dass das größte Kapital der Formel 1 die Fans wären, sollten sich die Regeln ansehen und sicherstellen, dass sie verständlich sind und für die bestmögliche Show sorgen", betont Brawn.

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