Nach Rosberg-Panne: Display neu geregelt

Die FIA hat auf den Fall Rosberg in Suzuka reagiert: Benzinwarnung soll Safety-Car-Sollzeit nun nicht mehr überschreiben

(Motorsport-Total.com) - Nach der technischen Panne mit dem von der MES-Einheitselektronik gesteuerten Display, durch die Nico Rosberg in Suzuka mindestens eine Position gewann, hat die FIA vor dem Rennwochenende in São Paulo eingegriffen. Demnach soll die Warnung für einen geringen Benzinstand die angezeigte Sollsektorenzeit während einer Safety-Car-Phase nun nicht mehr überschreiben.

Titel-Bild zur News: Williams-Lenkrad

Die Teams entscheiden nun selbst, welche Meldung höher priorisiert wird

Zum Hintergrund: Sobald das Safety-Car auf die Strecke geht, wird den Piloten eine Sollzeit für jeden Sektor ins Cockpit gefunkt, die laut 'auto motor und sport' um etwa 20 Prozent langsamer ist als die normale Zeit. Auf diese Weise will man unterbinden, dass die Fahrer trotz der Gefahrensituation auf der Strecke wie verrückt an die Box rasen, um einen Zeitvorteil herauszuschinden. Doch bei Rosberg funktionierte dieses System in Suzuka nicht.#w1#

Als der Williams-Pilot während der Alguersuari-Gelbphase die Box ansteuerte, wurde ihm nicht die Sollzeit angezeigt, sondern die Warnung, dass sein Benzinstand dem Ende zugeht. Rosberg gewann auf diese Weise mehrere Sekunden und ging mindestens an Nick Heidfeld, möglicherweise aber auch an den beiden Brawn-Fahrern vorbei. Weil es sich um einen Fehler von Elektroniklieferant MES (eine McLaren-Firma) und nicht von Williams handelte, wurde er freigesprochen.

Nun ist die FIA eingeschritten: Nicht mehr die Elektronik legt automatisch fest, dass die Benzinwarnung die Safety-Car-Sollzeit überschreibt, sondern die Teams können die Priorisierung individuell vornehmen. Sollte so ein Fall also noch einmal vorkommen, dann kann man das Team und den Fahrer in die Verantwortung ziehen und auch entsprechend Strafen verteilen. Die Regelung gilt ab sofort, also auch dieses Wochenende in São Paulo.