• 21.08.2008 14:02

Nach Podium: Glock gibt wieder Gas

Timo Glock konnte auch im Urlaub nicht vom Rennfahren ablassen und freut sich nun schon auf den Stadt-Grand-Prix in Valencia

(Motorsport-Total.com/sid) - Glock gibt Gas: In der dreiwöchigen Sommerpause nach seinem zweiten Platz in Budapest hat Formel-1-Pilot Timo Glock Kraft getankt bei der Lieblingsbeschäftigung eines Rennfahrers - dem Rennfahren. Ein paar Stunden im Kart, einige Runden im alten Le-Mans-Renner von Toyota auf dem Nürburgring und zuletzt der Sieg bei einem Benefizrennen mit alten Formel-1-Haudegen im kalifornischen Laguna Seca - so sah Glocks Vorbereitung auf den Grand Prix in Valencia aus.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Voll konzentriert: Timo Glock mag Rennen auf Stadtkursen wie Valencia

Besonders sein Sieg gegen Fahrer wie Eddie Cheever, Patrick Tambay und John Watson am vergangenen Wochenende hatte Glocks ohnehin schon gute Stimmung noch einmal verbessert: "Das hat irre Spaß gemacht mit den Jungs. Ich habe einige Tricks auspacken müssen, um die anderen überholen zu können", sagte der 26-jährige Hesse aus Wersau, der von Platz zehn zum Sieg gefahren war und auch noch 25.000 Euro für die Kinderklinik Frankfurt gewonnen hatte.#w1#

Seele baumeln lassen in Kalifornien

"Es ist nie zu große Euphorie aufgekommen, keine überhebliche Freude." Hans-Bernd Kamps

In den Tagen vor dem Festival historischer Rennwagen, für die sich Glock noch wie ein kleiner Junge begeistern kann, hatte er zumindest mal ein bisschen die Seele baumeln lassen und ein wenig Kalifornien erkundet. Jetzt freut er sich auf das erste Rennen in Valencia, "obwohl das kein typischer Stadtkurs ist. Es gibt lange Geraden und die Strecke ist ziemlich breit", sagte Glock, der am Mittwoch mit seinen Ingenieuren einen ersten Blick auf die 5,440 Kilometer lange Piste rund um den America's-Cup-Hafen geworfen hat.

Den Erfolg von Budapest, den Glock unmittelbar nach dem Rennen einfach nur unglaublich fand, hat er inzwischen verarbeitet: "Das machen wir ein paar Tage nach dem Rennen immer gemeinsam. Ich sage ihm dann, das war die Formel-1-WM und du bist gerade Zweiter geworden, und dann ist es ziemlich lustig", berichtete sein Manager Hans-Bernd Kamps. "Es ist aber nie zu große Euphorie aufgekommen, keine überhebliche Freude."

Stattdessen genossen Glock und Kamps die "wahnsinnige Erlösung und Bestätigung für die geleistete Arbeit. Doch dann hat er sich gleich wieder gesagt, es geht weiter. Ich muss weiter arbeiten, was kann ich tun", sagte Kamps. "Timo war ganz schnell schon wieder mit den Gedanken beim nächsten Rennen." Nach seinem ersten Podiumsplatz in der Formel 1 wünscht sich der Toyota-Pilot jetzt mehr Konstanz in den nächsten Wochen und mehr Rennwochenenden, an denen das System Fahrer/Auto perfekt funktioniert und er seinen erfahrenen Teamkollegen Jarno Trulli hinter sich lassen kann.

Viel Erfahrung auf Straßenkursen

"Die Voraussetzungen sind für alle gleich." Timo Glock

Erfahrung mit Stadtkursen hatte Glock 2005 bei seinem Gastspiel in der ChampCar-Serie gesammelt: "Das hat jedes Mal irre Spaß gemacht und war eine tolle Show für die Fans", erinnerte sich der Odenwälder, der sich schon vor der Anreise in die aufstrebende spanische Hafenstadt mit Computersimulationen und Videoaufzeichungen der Formel-3-Rennen vor einigen Wochen ein erstes Bild von dem sehr schnellen Kurs gemacht hat. "Die Voraussetzungen sind für alle gleich", erklärte er und verwies auf die große Bedeutung des Freien Trainings am Freitag.

Glock ist aber zuversichtlich, dass er mit der Herausforderung gut zurechtkommt: "Ich habe in Amerika gelernt, mich schnell auf eine neue Strecke einzuschießen", sagte er. Eine Fähigkeit, die ihm nach Valencia auch Ende September in Singapur noch einmal zugute kommen wird. Bei der Premiere dort wird nämlich auch auf einem neuen Stadtkurs gefahren, noch dazu zum ersten Mal in der Formel-1-Geschichte als Nachtrennen. Und selbst mit der Dunkelheit hat Glock schon Erfahrung: "Ich bin in Las Vegas schon mal nachts gefahren."