• 29.09.2009 17:21

  • von Roman Wittemeier

Nach dem Singapur-Podest: Alonso will mehr

Nach vielen Unsicherheiten, Diskussionen und Vorwürfen gab es für Renault in Singapur endlich einen Podestplatz: So soll es in Suzuka weitergehen

(Motorsport-Total.com) - Singapur 2008 wurde für Renault zuletzt zum Albtraum, Singapur 2009 war ein Traum. Fernando Alonso konnte auf den Stadtkurs einen ähnlichen Erfolg einfahren wie im Vorjahr. Zwar landete der Spanier keinen Sieg, aber immerhin holte er den ersten Podestplatz des Jahres. "Aufs Podium steigen zu dürfen, war ein großartiges Gefühl", beschreibt Alonso. "Wir haben für dieses Ergebnis sehr hart gearbeitet. Das Team hat sich diesen Erfolg verdient, weil wir in diesem Jahr oft Pech hatten und viele Chancen nicht nutzen konnten."

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso möchte den guten Trend aus Singapur nun in Suzuka bestätigen

Das Team dürfe auf diesen - mit legalen Mitteln erreichten - Erfolg stolz sein. "Es gab keinen besseren Zeitpunkt, um dieses Resultat zu erzielen", meint der Spanier nach den Querelen der vergangenen Wochen. "Es ist eine tolle Belohnung für die harte Arbeit, die an der Strecke und in unseren beiden Workshops in Enstone und Viry-Châtillon geleistet wurde."#w1#

Alonso mit guten Aussichten nach Suzuka

Bevor sich der zweimalige Weltmeister in Richtung Ferrari verabschiedet, stehen noch drei Rennen in Diensten der Franzosen auf dem Plan. In diesem Programm nimmt Suzuka am kommenden Wochenende einen besonderen Platz ein. "Ich kann es kaum erwarten, wieder auf dieser Strecke fahren zu dürfen", meint Alonso. "Suzuka zählt zu meinen absoluten Lieblingskursen und ich verbinde tolle Erinnerungen daran. Unter anderem gewann ich 2006 dort, das war ein wichtiger Schritt in Richtung WM-Titel."

"Alle Fahrer lieben die Hochgeschwindigkeitskurven der Strecke." Fernando Alonso

"Auch mein Duell mit Michael Schumacher beim Großen Preis von Japan 2005 werde ich nie vergessen", fügt der Noch-Renault-Pilot an. "Dieser Grand Prix stellt etwas ganz Besonderes dar, denn rund um die Strecke herrscht immer eine einzigartige Stimmung und die Fans zeigen ihren Enthusiasmus auf sehr respektvolle Weise. Ich denke, alle Fahrer lieben die Hochgeschwindigkeitskurven der Strecke." Allerdings sei der Kurs auch für die Techniker eine besondere Herausforderung.

"In puncto Setup sind zwei Dinge besonders wichtig: Zum einen muss der Wagen gut auf schnelle Richtungswechsel reagieren, zum anderen brauchst du eine stabile Hinterachse, die dir in den schnellen Ecken das notwendige Vertrauen gibt", so der spanische Pilot. "Die S-Kurven zu Beginn zählen zu den wichtigsten Abschnitten einer Runde. Hier wechselst du rund 15 Sekunden lang immer wieder die Richtung, das ist physisch sehr anstrengend. Außerdem musst du in dieser Passage sehr konzentriert agieren, weil es nur eine ideale Linie durch das Geschlängel gibt und jeder kleine Fehler viel Zeit kostet."

Grosjean kennt den Kurs nur aus dem TV

Während Alonso mit einem Erfolg im Rücken nach Japan reist, ist bei Teamkollege Romain Grosjean Frustbewältigung angesagt. Der Schweizer mit französischer Rennlizenz war in Singapur chancenlos. "Das war bisher wahrscheinlich das schwierigste Rennwochenende meiner gesamten Karriere", so Grosjean, der am Singapur-Wochenende zudem krank war. "Ich musste mir den für mich völlig neuen Kurs einprägen, wurde aber im Freien Training immer wieder von Problemen aufgehalten."

"Ich fühlte mich auf der Strecke nie so richtig wohl. Dann kam im Qualifying auch noch Ärger mit den Bremsen dazu. Obwohl wir dachten, dieses Manko für den Grand Prix gelöst zu haben, kehrten die Schwierigkeiten während des Rennens wieder", beschreibt Grosjean. "Am Ende bat mich das Team, mein Auto sicherheitshalber abzustellen. Es gibt für mich also nicht viele Gründe, positiv auf den Großen Preis von Singapur zurückzublicken. Es ist besser, ich vergesse diese Episode schnell und konzentriere mich voll auf den bevorstehenden Lauf in Japan."

¿pbvin|512|2019||0|1pb¿Allerdings könnte in Japan neues Ungemach auf den Rookie warten. "Ich bin noch nie in Suzuka gefahren", so der Youngter, "habe aber schon immer davon geträumt, dort an den Start gehen zu dürfen. Denn dieser Kurs zählt zu den herausragendsten Strecken weltweit. Ich kenne die Kurvenabfolge aus zahlreichen Fernsehübertragungen bereits ganz gut. Jetzt kann ich es kaum erwarten, mich vor allem in die schnellen Passagen wie zum Beispiel die legendäre '130 R' zu stürzen."

"Keine der kommenden Strecken kenne ich, sie halten damit für mich noch große Herausforderungen bereit", blickt der Renault-Pilot auf die verbleibenden drei Saisonrennen. "Ich hoffe, dass ich in den letzten Grands Prix dieser Saison ein bisschen mehr Glück habe und endlich einmal ohne technische Probleme bis ins Ziel komme. Wenn dabei dann auch noch ein paar WM-Punkte für das Team und meine Wenigkeit dabei herausspringen, wäre es geradezu grandios."