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  • 10.07.2016 20:17

  • von Dieter Rencken & Benjamin Horbelt

Nach Crash: Marcus Ericsson wieder fit, Sauber-Bolide nicht

Achterbahn für Marcus Ericsson in Silverstone: Zwar war der Schwede nach seinem Crash fit für das Rennen, dafür machte sein Sauber-Bolide nach elf Runden schlapp

(Motorsport-Total.com) - Der Silverstone-Unfall von Marcus Ericsson im dritten Freien Training beschäftigte das Sauber-Team bis in den Sonntag hinein. Erst kurz vor dem Grand Prix von Großbritannien gaben die Ärzte nach weiteren medizinischen Untersuchungen grünes Licht für den Rennstart des Schweden. In der Zwischenzeit legten die Mechaniker eine Nachtschicht ein, um auch das Auto rechtzeitig mit einem Ersatzchassis fitzubekommen. Erst kurz vor dem Rennstart konnte die Crew aufatmen und den wieder fitten Ericsson aus der Boxengasse starten lassen.

Titel-Bild zur News: Marcus Ericsson

Ob Marcus Ericsson starten durfte, war nach diesem Crash zunächst unklar Zoom

Am Samstagvormittag war der Sauber-Pilot kurz vor Ende des (dritten) Freien Trainings am Ausgang der schnellen Stowe-Kurve mit dem linken Hinterrad auf den noch feuchten Kunstrasen gekommen. Der Bolide schlug rechts in die Reifenstapel ein. Der Schwede konnte das Fahrzeug unter ärztlicher Aufsicht verlassen und zeigte den Fans schnell den Daumen nach oben, zur Sicherheit kam der Fahrer aber zu weiteren Untersuchungen in ein Krankenhaus. Ericsson schlug mit dem 37-fachen seines Körpergewichts in die Streckenbegrenzung. Zwar kehrte der 25-Jährige bereits am Samstagabend aus dem Krankenhaus zurück an die Strecke, ob der Schwede tatsächlich im Rennen starten durfte, blieb zunächst eine Zitterpartie.

Die Hektik hat sich für das Sauber-Team aber nicht bezahlt gemacht. Von der Boxengasse aus gestartet, musste Ericsson das Fahrzeug bereits nach elf Runden wieder abstellen. Diesmal machte der Bolide schlapp. "Leider hat mein Rennen nicht lange gedauert. Wegen eines Elektrik-Defekts schied ich bereits früh aus," ärgert sich der Rennfahrer.

"Als Erstes möchte ich ein großes Dankeschön an meine Boxencrew sagen, die das Auto nach dem gestrigen Unfall zeitgerecht wieder rennfertig machen konnte. Was die Crew da geleistet hat, war schon erstaunlich. Dadurch konnte ich heute sofort wieder ins Auto einsteigen, was nach einem solchen Unfall wichtig ist", ist sich Ericsson der Akkordarbeit der Sauber-Crew bewusst.

"Wir sind vor allem froh, dass Marcus nach diesem schweren Unfall von gestern unverletzt geblieben ist. Dass dieser heftige Aufprall ohne weitere Folgen blieb, ist auch seiner sehr guten körperlichen Verfassung zu verdanken," atmet Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn nach dem heftigen Crash auf.

"Schade ist, dass für ihn das Rennen schon nach wenigen Runden wegen Elektrik-Schwierigkeiten zu Ende war. Felipe hat vor allem in einer sehr fordernden Phase des Rennens eine gute Leistung gezeigt. Das gleiche gilt für unsere Crew - ein großes Lob an alle. Marcus? Auto konnte in kürzester Zeit wieder rennfertig gemacht werden. All das stärkt die Motivation des gesamten Teams," lobt die Teamchefin.


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Teamkollege Felipe Nasr war als 21. gestartet und beendete das Rennen in Silverstone auf dem 15. Rang. "Mit den unterschiedlichen Streckenverhältnissen kam ich gut zurecht und konnte so auch zur richtigen Zeit meine Boxenstopps durchführen," analysiert der Brasilianer das Rennen in Silverstone.

"Wir sind vor allem froh, dass Marcus nach diesem schweren Unfall von gestern unverletzt geblieben ist." Monisha Kaltenborn

"Anfangs erzielte ich auf den Medium-Reifen ganz ordentliche Rundenzeiten. Als der Streckenbelag komplett trocken war, bestimmte die Performance des Autos meine Rundenzeiten. Noch sind wir damit nicht dort, wo wir sein möchten. Deshalb müssen wir hart weiterarbeiten, um möglichst bald in die Punkte zu fahren," so Nasr.