• 16.04.2015 14:21

  • von Stefan Ziegler

Nach China-Pannen: Renault kann keine Garantien abgeben

Formel-1-Motorenlieferant Renault ist den Problemen von Schanghai auf der Spur, kann für den Großen Preis von Bahrain aber keine Entwarnung geben

(Motorsport-Total.com) - Zwei Motorschäden in einem Rennen: Bei Renault hängt nach den Pannen beim Großen Preis von China in Schanghai der Haussegen gewaltig schief. Auch, weil dem französischen Hersteller bis zum nächsten Rennen der Formel-1-Saison 2015, dem Großen Preis von Bahrain in Sachir, kaum Zeit bleibt, um die Probleme zu beheben. Man geht also erneut mit einem Handicap ins Rennwochenende.

Titel-Bild zur News: Max Verstappen

Viel Arbeit für Renault: Die Pannen von Schanghai sind noch nicht ganz ergründet Zoom

"Seit dem China-Rennen haben wir unsere Systeme und Abläufe mehrfach überprüft, um bereits für Bahrain Lösungen anbieten zu können", erklärt Renault-Geschäftsführer Cyril Abiteboul. "Angesichts des engen Zeitplans ist es allerdings schwierig, eine Garantie auszusprechen. Immerhin haben wir einige Maßnahmen ergriffen, um so schwerwiegende Probleme wie in Schanghai zu verhindern."

Die Motivation seiner Mannschaft sei in jedem Fall ungebrochen. "Denn seit Australien haben wir große Fortschritte bei der Leistung und der Fahrbarkeit gemacht", meint Abiteboul, merkt aber an: "Es ist sehr frustrierend, dass die Zuverlässigkeitsprobleme aus Schanghai diese Entwicklung in den Hintergrund verdrängt haben. Wir nehmen die neuerlichen Schwierigkeiten nicht auf die leichte Schulter."

Renault, so Abiteboul weiter, müsse nun eine zweigleisige Strategie verfolgen, um den Anschluss an die Konkurrenz zu schaffen. "Einerseits müssen wir unsere Produkte verbessern, parallel dazu aber auch die Zuverlässigkeit in den Griff kriegen." Was laut Renault-Einsatzleiter Remi Taffin jedoch keine einfache Aufgabe darstellt: Die Pannen von Schanghai hatten nämlich unterschiedliche Ursachen.


Fotostrecke: Triumphe & Tragödien in Bahrain

Sowohl Red-Bull-Fahrer Daniil Kwjat als auch Toro-Rosso-Pilot Max Verstappen hatten dort ihre Fahrzeuge nach Schäden an den Renault-Verbrennungsmotoren vorzeitig abgestellt. "Leider", muss Taffin nun eingestehen, "war einer dieser Fehler schon bei der Einführung dieses Motors bekannt. Den anderen Fehler untersuchen wir noch. In Sachir arbeiten wir daher mit einer temporären Lösung."

Viel rechnen sich die Franzosen aber nicht aus. "Der Bahrain International Circuit ähnelt der Strecke in Schanghai, weil es auch dort lange Geradeaus- und Vollgaspassagen gibt. Wir reisen in dem Wissen dorthin, dass uns diese Charakteristiken nicht in die Karten spielen werden", sagt Taffin. Die verbesserte Fahrbarkeit des Renault-Pakets werde sich aber im kurvenreichen rückwärtigen Teil der Strecke zeigen.