Nach Bestzeit: Kobayashi träumt vom Podium

In letzter Minute stellte Kamui Kobayashi in Jerez die Tagesbestzeit auf, weshalb er nun insgeheim schon von Podestplätzen träumt

(Motorsport-Total.com) - Es war bereits nach 17:00 Uhr in Jerez de la Frontera, als Kamui Kobayashi heute im allerletzten Run noch Toro-Rosso-Pilot Sébastien Buemi vom ersten Platz verdrängte. Der Sauber-Fahrer umrundete die Strecke in Jerez in 1:19.950 Minuten, blieb damit um Haaresbreite vor Buemi und brummte allen anderen mehr als eine halbe Sekunde Rückstand auf.

Titel-Bild zur News: Kamui Kobayashi

Kamui Kobayashi überraschte am Ende der Session mit der Tagesbestzeit

Bei seiner Bestzeit sei er "nicht superleicht" gewesen, auch wenn der Verdacht aufgrund seiner vorherigen Performance nahe liegt, dass der Tank bei weitem nicht voll war. Kobayashi: "Die Streckenbedingungen wechseln dauernd, die Benzinmengen sind unterschiedlich. Schwer zu sagen, wo wir wirklich stehen. Wir sind optimistisch, müssen aber bis Bahrain noch hart arbeiten, um das Auto zu verbessern."#w1#

"Es war ein guter Testtag", berichtete Chefingenieur Giampaolo Dall'Ara. "Unser Programm haben wir abgeschlossen und wir absolvierten zusätzliche Aerotests. Nach der Mittagspause standen das Setup und die Reifen im Mittelpunkt. Wir fuhren großteils mit viel Benzin, aber am Ende tankten wir ein bisschen ab. Die Wettervorhersage für morgen ist leider nicht berauschend, aber wir werden es so nehmen, wie es kommt."


Fotos: Kamui Kobayashi, Testfahrten in Jerez, Donnerstag


Kobayashi drehte 103 Runden ohne nennenswerte Zuverlässigkeitsprobleme. Berichte über eine Berührung mit dem Mercedes von Michael Schumacher entpuppten sich als Falschmeldung. Bisher läuft beim Sauber-Team, dem schnelle Testzeiten bei der Sponsorensuche nur helfen können, also alles nach Plan. Von Siegen träumen will der junge Japaner dennoch nicht: "Ich bin ja noch ein Rookie", entgegnete er auf die Frage eines Journalisten.

"Es gibt viele Strecken, die ich nicht kenne. Das macht viel aus. Selbst nach drei oder vier Stunden Training und Qualifying ist das nicht leicht", so Kobayashi. "Aber vielleicht kann ich ein paar Mal auf das Podium fahren. Wir müssen regelmäßig punkten - und damit meine ich eher vierte bis achte als neunte und zehnte Plätze. Das ist sehr wichtig für uns. Wer weiß, vielleicht geht dann auch mal mehr, wenn jemand ausfällt?"