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Muss das Testverbot gelockert werden?
Mario Theissen und Ross Brawn fordern eine Lockerung des Testverbots, um junge Fahrer zu fördern und die Testfahrer nicht "einrosten" zu lassen
(Motorsport-Total.com) - Seit dieser Saison ist es den Formel-1-Teams nicht erlaubt, während der laufenden Saison klassische Testfahrten durchzuführen. Selbst die früher üblichen 50-Kilometer-Funktionstest sind nicht mehr gestattet, es dürfen lediglich an acht Tagen Aerodynamik-Tests auf Geraden durchgeführt werden.

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Ersatz- und Testfahrer wie Christian Klien kommen kaum noch zum Fahren
Damit können die Rennställe Geld sparen, doch diese Regelung hat auch ihre Schattenseiten, zum Beispiel kann man junge Fahrer nicht ausprobieren und die Testfahrer "rosten ein", da sie während der Saison keine Fahrpraxis mehr haben.#w1#
"Das wurde übersehen, als wir die Testfahrten mehr oder weniger komplett verboten haben", so BMW Motorsport Direktor Mario Theissen. "Ich beziehe mich nicht nur auf die jungen Fahrer, sondern auch auf die Ersatzfahrer."
"Man braucht eigentlich keinen Testfahrer mehr, sehr wohl aber einen Ersatzfahrer. Von einem Ersatzfahrer, der das ganze Jahr nicht fahren darf, kann man schlecht erwarten, dass er über Nacht voll vorbereitet ist, wenn einmal ein Stammfahrer ausfällt."
"Daher bin ich dafür, dritten Fahrern die Chance zu geben, regelmäßig im Auto zu sitzen", so der Deutsche weiter. "Das ist ein Sicherheitsthema - und es hilft neuen Fahrern, in die Formel 1 zu kommen, was im Moment extrem schwierig ist. Mein Vorschlag wäre, die dritten Fahrer im ersten Training am Freitag in eines der beiden Autos zu setzen."
"Wir können keine neuen Fahrer evaluieren oder vorbereiten", pflichtet Brawn-Kollege Ross Brawn bei. "Aus diesem Grund war Senna zum Beispiel kein Thema für uns. Ich glaube, dass wir das Testverbot ein bisschen lockern müssen, damit wir jungen Fahrern Kilometer ermöglichen können. Das müssen wir verbessern."
Der Brite hat diesbezüglich auch schon eine Idee, wie man trotz mehr Testkilometern nicht mehr Geld ausgeben muss: "Vielleicht kann man die Tests zu einer kostenneutralen Sache machen, indem man am Wochenende testet und Tickets verkauft, Medien einlädt. Ich bin mir sicher, dass man einen Test auch zu einem Event machen kann."
Angesichts der Forderungen der beiden muss man jedoch ergänzen, dass Theissen und Brawn nicht auf Artikel 22.1.a.ii des Formel-1-Reglements eingehen, in dem steht, dass zumindest drei eintägige Tests zwischen dem Ende der Formel-1-Saison und dem 31. Dezember desselben Jahres mit Fahrern erlaubt sind, die nicht an mehr als zwei Formel-1-Veranstaltungen teilgenommen haben.

