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Müssen Ferrari und Renault 2007 das Zepter abgeben?
Zum Ende der Saison droht bei Renault wie bei Ferrari die Destabilisierung durch personelle Veränderungen und damit der sportliche Abstieg
(Motorsport-Total.com) - Wie schnell sich in der Formel 1 das Kräfteverhältnis ändern kann, zeigt sich immer wieder. Vor drei Jahren war McLaren-Mercedes nicht konkurrenzfähig, vergangenes Jahr fuhr man lange Zeit um den WM-Titel, in diesem Jahr ist man wieder chancenlos. Vor drei Jahren wurde Ferrari Weltmeister, vergangenes Jahr hatte man nicht den Hauch einer Chance, in diesem Jahr ist man wieder bei der Musik.

© xpb.cc
Alonso könnte mit McLaren-Mercedes das richtige Team ausgewählt haben...
Renault durfte sich vergangenes Jahr die Krone aufsetzen, in dieses Jahr startete man unheimlich stark, in den letzten drei Rennen ist man jedoch hinter die Konkurrenz zurückgefallen und Ferrari könnte am Ende der Saison der lachende Gewinner sein - und vielleicht danach in ein Tief fallen.#w1#
Was ist, wenn das "Traumtrio" Ferrari verlässt?
Denn sowohl bei Renault als auch bei Ferrari droht eine Destabilisierung durch umfangreiche personelle Veränderungen. Das "Horrorszenario" bei Ferrari: Ross Brawn tritt wie spekuliert seine Auszeit an, damit müssten sich die Italiener einen neuen Technischen Direktor suchen, der wohl aus den eigenen Reihen kommen würde.
Zudem könnte Ferrari-Rennleiter Jean Todt das Team verlassen und in einer anderen Rolle bei den Italienern arbeiten. Sowohl die Zukunftsplanungen von Ross Brawn als auch jene des Franzosen werden erst nach dem Ende der Saison bekannt gegeben. Das verunsichert nicht nur potenzielle Sponsoren.
Die Angst vor dem Schumacher-Rücktritt
Noch schwerer dürfte die Bekanntgabe eines Rücktritts von Michael Schumacher wiegen. Der Deutsche ist das sportliche Aushängeschild von Ferrari und der Verlust des Ausnahmefahrers wird nicht nur auf der Strecke Folgen in Form von geringerer Punkteausbeute haben, sondern sich unweigerlich auch negativ auf die Motivation der Mitarbeiter und die Einnahmen aus dem Sponsoring auswirken.
Wenn man bedenkt, dass in der Formel 1 jeder einzelner Baustein passen muss, um konkurrenzfähig zu sein - was man derzeit bei Renault im negativen Sinne sieht - wäre es Wunder, würde Ferrari nach einer derart großen personellen Umstellung auch 2007 um den WM-Titel fahren. Die Italiener dürften hoffen, dass sie bei einem Rücktritt Schumachers zumindest mit Kimi Räikkönen einen Top-Fahrer unter Vertrag nehmen können.
Wenn zwei sich destabilisieren...
Die Konkurrenz - allen voran das titeldurstige McLaren-Mercedes mit Fernando Alonso am Steuer - dürfte sich im Hinblick auf 2007 die Hände reiben, denn neben dem Dominator-Team der vergangenen Jahre droht auch Weltmeister Renault der Abstieg. Der Weggang von Fernando Alonso ist bereits beschlossene Sache, so etwas kann sich nicht positiv auswirken.
Auch Teamchef Flavio Briatore hat noch nicht bekannt gegeben, ob er weitermachen wird oder nicht. Erst vor wenigen Wochen wurde beim Italiener ein bösartiger Tumor an der Niere entfernt, was den Lebemann nachdenklich gemacht hat. Er könnte sich entscheiden, dass er mit seinen 56 Jahren das Lebe genießen sollte. An Geld mangelt es Briatore bekanntlich nicht.
Wartet Briatore noch ab?
Die Frage ist auch, ob Briatore einen Abstieg des Teams mitmachen möchte. Schon 1995 nach Schumachers zweiten Titelgewinn machte der damalige Benetton-Teamchef eine derart harte Zeit durch. Briatore könnte abwarten, wie stark Renault 2007 aufgestellt sein wird, bevor er noch einmal einen neuen Vertrag bei den Franzosen unterschreibt.
Derzeit hat Renault gleich mehrere Probleme: Hauptsponsor 'Mild Seven' zieht sich am Ende der Saison zurück, damit fehlen rund 40 Millionen Euro im Jahr. Doch mit Giancarlo Fisichella als bisher einzig bestätigten Fahrer kann Briatore kaum einen neuen Sponsor finden. Also streute Briatore geschickt das Gerücht, Alonso wolle, dass Renault ihn aus dem Vertrag mit McLaren-Mercedes freikauft, sodass er im Weltmeisterteam bleiben kann. So steigert man den Marktwert des Teams in Eigenregie...
Zudem erklärten die Renault-Obersten, dass man mit Kimi Räikkönen verhandelt, sicherlich auch kein Zufall. Sollte der Finne jedoch wie spekuliert zu Ferrari wechseln, stünde Renault plötzlich ohne einen Top-Fahrer da. Egal ob Briatore dann Testfahrer Heikki Kovalainen befördert oder Mark Webber zu sich holt, mit dieser Fahrerpaarung kann man kommerziell und wohl auch sportlich keine großen Taten erwarten.
Wer siegen will, muss auch verlieren können
In der Formel 1 ist es normal, dass die Leistungen der Teams von Saison zu Saison stark schwanken. Es ist eher nicht alltäglich, dass ein Team wie Ferrari seit zehn Jahren beinahe ununterbrochen konkurrenzfähig ist. Zuvor hatten die Italiener 21 Jahre auf den WM-Titel warten müssen. Wer siegen will, muss eben auch verlieren können. Zudem kann es in jedem Jahr nur einen Sieger geben, und vielleicht heißt dieser 2007 eben weder Renault noch Ferrari...

