Motorschaden in Yeongam: Vettel unschuldig

Renault-Ingenieur Fabrice Lom betont, dass Sebastian Vettel nichts für den Motorschaden beim Grand Prix von Südkorea konnte

(Motorsport-Total.com) - Obwohl der Fahrer heutzutage nur noch sehr geringen bis keinen Einfluss auf die Motorenlebensdauer hat, wurde nach Sebastian Vettels spektakulärem Renault-Defekt in Yeongam spekuliert, dass der Red-Bull-Pilot selbst am Ausfall schuld gewesen sein könnte. Doch bei Renault räumt man nun endgültig mit dem Märchen vom motorenmordenden Fahrstil auf.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettels Motorschaden beim Grand Prix von Südkorea

"Es gibt aktuell keinen Grund zur Annahme, dass das Problem fahrerabhängig oder autoabhängig ist", erklärt Fabrice Lom, für Red Bull zuständiger Motoreningenieur, im Interview mit 'auto motor und sport'. Außerdem verrät er: "Der Motor fuhr seinen dritten Grand Prix und wurde zuvor in Deutschland und Belgien verwendet. Er wurde während seines Lebens innerhalb der Limits bewegt und wurde von uns als nicht besonders gefährdet angesehen."

Die Ursache für den unangekündigten Defekt war ein Pleuelschaden im Zylinder Nummer vier, aber "der genaue Grund für das Versagen ist ungewöhnlich und die Untersuchungen laufen noch, um es ganz genau zu analysieren. Das Problem scheint aber nicht durch einen Fehler bei der Herstellung des betreffenden Teils verursacht worden zu sein. Es scheint auch nicht mit irgend einem anderen Haltbarkeitsproblem wegen der Kilometerleistung des Motors zusammenzuhängen", so Lom.

¿pbvin|512|3248||0|1pb¿"Wir hatten zunächst die Vermutung, dass die Ursache im oberen Teil des Motors lag", fährt er fort. Aber: "Diese erste Vermutung stellte sich dann auch als falsch heraus." Also wurde das V8-Triebwerk in die Renault-Motorenwerkstatt nach Viry-Châtillon gebracht, dort komplett in seine Einzelteile zerlegt und genau untersucht. Dabei kam erstmals die Theorie auf, dass ein Pleuelschaden der Auslöser für den Motorschaden gewesen sein könnte.

Warum das Pleuel kaputt gegangen ist, weiß man bei Renault jedoch trotz aller Analysen immer noch nicht. Für Vettels Motorenplan in São Paulo und Abu Dhabi hat das allerdings ohnehin kaum Auswirkungen. Die Marschroute für das kommende Wochenende steht bereits fest: "Aktuell sieht der Plan vor, den Rennmotor von Italien und Singapur einzusetzen. Der hat eine Laufleistung von 1.066 Kilometern", berichtet Lom.