Motorendiskussionen bleiben vorerst ergebnislos

Am Samstag fanden in Indianapolis mehrere Meetings statt, doch eine Einigung gibt es in der Debatte um das Motorenreglement noch nicht

(Motorsport-Total.com) - Nach wie vor steht nicht fest, in welcher Form in der Formel 1 ab spätestens 2008 eine Homologierung der Motoren eingeführt werden soll, und auch mehrere Meetings am Samstag in Indianapolis haben kein konkretes Ergebnis hervorgebracht. Die Teams sind sich momentan nicht einig, was den Prozess natürlich erschwert.

Titel-Bild zur News: Mario Theissen, Norbert Haug und Bernie Ecclestone

Mario Theissen (BMW) und Norbert Haug (Mercedes) mit Bernie Ecclestone

Im Grunde genommen liegen drei konkrete Vorschläge auf dem Tisch: erstens die FIA-Regel, die am restriktivsten ist, was technologische Freiheiten und das Einfrieren der Entwicklung angeht, zweitens das Maranello-Abkommen, das von Renault, Ferrari, den Red-Bull-Teams und Cosworth unterstützt wird, und drittens das technologisch verhältnismäßig freie Monaco-Abkommen der Hersteller, dem die größten Chancen eingeräumt werden.#w1#

Vier Hersteller kämpfen für das Monaco-Abkommen

Da am Freitagabend die FIA-Frist für Mehrheitsbeschlüsse verstrichen ist, kann von der restriktiven FIA-Regel nur noch mit einem einheitlichen Beschluss aller Teams abgewichen werden. Dies ist jedoch leichter gesagt als getan, denn nur BMW, Honda, Mercedes und Toyota unterstützen das Monaco-Abkommen, MF1 Racing angeblich sogar die FIA-Variante und die üblichen Teams dürften für die Maranello-Regeln plädieren.

Die vier Monaco-Hersteller wollen ihre Variante unbedingt durchbringen und müssen daher vor der Sitzung der Formel-1-Kommission alle übrigen Teams auf ihre Seite bringen. Zwar wäre bis 30. Juni theoretisch auch ein einfacher Mehrheitsbeschluss in der Technischen Arbeitsgruppe ausreichend gewesen, doch einen eben solchen wollte FIA-Präsident Max Mosley nicht akzeptieren, was nun sogar rechtliche Konsequenzen für ihn nach sich ziehen könnte.

Haug hält das Monaco-Abkommen für "vernünftig"

"Die Mehrheit der Teams sieht das Thema schon richtig." Norbert Haug

Für Mercedes-Sportchef Norbert Haug ist es jedenfalls "keine Überraschung", dass es momentan keine Einigkeit gibt, aber: "Die Mehrheit der Teams sieht das Thema schon richtig", wird er von 'autosport.com' zitiert. "Richtig ist, dass ein Upgrade zu bestimmten Zeitpunkten erlaubt sein sollte, und das wäre das so genannte Monaco-Abkommen. Wir denken, dass das ein sehr vernünftiges Abkommen ist."

Mosley lässt jedoch seine politischen Muskeln spielen, um das Monaco-Abkommen zu verhindern, was insofern schwer nachvollziehbar erscheint, als man so die Entwicklungskosten von derzeit 100 bis 200 Millionen Euro pro Hersteller auf etwa 30 reduzieren könnte. Die FIA-Regel würde zwar noch größere Ersparnisse bringen, aber die Entwicklung für drei Jahre komplett einfrieren, was keineswegs dem technologischen Image der Formel 1 entspricht.