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  • 07.09.2015 19:23

  • von Ian Parkes (Haymarket)

Formel-1-Motoren 2016: Mercedes sagt Red Bull ab

Mercedes wird in Zukunft nicht als Antriebspartner von Red Bull agieren und direkte Konkurrenz ausrüsten - Bleibt nur noch die Möglichkeit Ferrari

(Motorsport-Total.com) - Der Mercedes-Vorstand hat sich dagegen entschieden, Formel-1-Motoren in Zukunft an Red Bull zu liefern. Die Neuigkeit kommt kurz nachdem bekannt wurde, dass Red Bull im nächsten Jahr nicht mit Renault-Antrieb fahren wird, obwohl es mit dem französischen Hersteller einen Vertrag bis Ende 2016 gibt. Die Partnerschaft zwischen Red Bull und Renault war zerrüttet, dazu kam die Unzuverlässigkeit des französischen Hybridantriebs. Deswegen fragte man bei Mercedes nach einer Motorenlieferung an.

Titel-Bild zur News: Red Bull Logo

Red Bull bleibt damit eigentlich nur noch die Zusammenarbeit mit Ferrari Zoom

Der Mercedes-Vorstand hat sich die Sache nun angesehen. Quellen bestätigen, dass Daimler-Chef Dieter Zetsche die vorläufigen Gespräche nach seinem Besuch beim Grand Prix von Italien in Monza beendet hat. Der Hintergrund der Entscheidung ist, dass Mercedes 60 Jahre darauf gewartet hat, in so einer starken Position an der Spitze der Formel 1 zu stehen. Deshalb will man einem Team mit den Ressourcen wie Red Bull nicht helfen, denn es könnte ein ernsthafter Gegner entstehen.

Als Weltmeister Lewis Hamilton in Monza gefragt wurde, was er davon halten würde, wenn Mercedes den Antrieb an Red Bull liefern würde, hatte der Brite seine Zweifel: "Wenn wir ernsthaft die WM gewinnen wollen, dann wahrscheinlich nicht. Red Bull ist ein großartiges Team, aber es wäre, als wenn wir Ferrari unseren Motor geben würden. Das brauchen wir nicht. Wir sind momentan gut aufgestellt."

Mercedes-Teamchef Toto Wolff zeigte sich jüngst offener und wollte die Vor- und Nachteile abwägen: "Wenn man einen WM-Gegner mit großen Ressourcen beliefert, dann muss man das sorgfältig abwägen und entscheiden, ob wir das wirklich tun sollten. Aus globaler Sicht ist Red Bull eine phänomenale Marke, die ein jüngeres Publikum anspricht. Deshalb kann man es nicht vom Tisch wischen und leichtfertig sagen: 'Für das Team macht es keinen Sinn, also schauen wir uns das nicht an:'"

Deswegen sieht es derzeit danach aus, dass Red Bull nur noch die Möglichkeit einer Zusammenarbeit mit Ferrari bleibt. Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene hat bereits davon gesprochen, dass man offen für eine Kooperation mit Red Bull wäre. Red Bull fuhr in der Saison 2006 mit Ferrari-Triebwerken. Zwischen 2007 und 2013 wurde anschließend das Schwesternteam Toro Rosso von dem italienischen Motor befeuert.