• 01.09.2002 17:10

  • von Marcus Kollmann

Motorbedingter Doppelausfall bei Renault

Während bei Button nach dem Start die Technik streikte, schied Trulli in den Punkterängen liegend wenige Runden vor Schluss aus

(Motorsport-Total.com) - Die Startpositionen 7 und 10 bescherten dem RenaultF1-Team beim heutigen Belgien-Grand Prix kein Glück. Nachdem Jenson Button elf Runden nach Rennstart seinen Boliden am Streckenrand hatte abstellen müssen, erwischte es seinen Teamkollegen acht Runden vor dem Absolvieren der kompletten Renndistanz. Der Italiener lag zum Zeitpunkt seines Ausfalls in den Punkterängen, weshalb sein Ausscheiden das anglo-französische Team doppelt hart traf, hätte man doch so seinen Vorsprung in der Konstrukteurswertung gegenüber Sauber weiter ausbauen können.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli (Renault)

Trulli war enttäuscht in den Punkten liegend ausgefallen zu sein

Nach dem dritten technisch bedingten Doppelausfall in dieser Saison standen die Fahrer und Teamverantwortlichen wie immer ausführlich Rede und Antwort.

Jarno Trulli: "Wieder einmal hatte ich einen sehr guten Start, doch dann kam ich bei der Einfahrt in die erste Kurve an den Neutral-Knopf und konnte den Dreher gerade noch abfangen. Allerdings verlor ich so die Plätze die ich beim Start gewonnen hatte. Anschließend machte ich so viel Druck wie möglich, doch der Abstand blieb bis zu Ralfs Dreher gleich. Nach meinem letzten Boxenstopp gelang es mir Ralf hinter mir zu halten und es wäre meiner Meinung nach für ihn sehr schwer gewesen zu überholen, denn ich war beim Herausfahren aus den langsamen Kurven schneller. Natürlich ist es mega-enttäuschend ausgeschieden zu sein, besonders weil das Team das gesamte Wochenende über so gut gearbeitet hat. Gut genug dass wir es einfach verdient hätten weitere Punkte zu holen."

Jenson Button: "Ehrlich gesagt gibt es nicht viel zu erzählen. Wir hatten die Balance des Autos vor dem Start des Rennens wesentlich verbessern können und das Auto war besser als es das gesamte Wochenende über gewesen war. Irvine hielt mich ein wenig auf, jedoch konnte ich nicht nah genug an ihn heranfahren, um am Ende der Geraden ein Manöver zu probieren. Als ich dann aus Turn 7 herausbeschleunigte vernahm ich ein merkwürdiges Geräusch und verlor anschließend gleich an Power. Ich konnte dann nichts weiter tun als aufzugeben."

Pat Symonds, Technikdirektor: "Wir hatten uns Sorgen wegen der kühlen Streckentemperaturen gemacht, doch die Reifen funktionierten extrem gut und wir hatten für beide Autos eine gute Balance gefunden. Wir konnten auch konkurrenzfähige Rundenzeiten fahren, welche zu einer Zielankunft geführt hätten, doch unglücklicherweise muss man zuerst einmal ins Ziel kommen, um Punkte zu holen."

Denis Chevrier, Leiter der für den Motor zuständigen Technikabteilung: "Am Ende lässt sich der Ausgang des Rennens für uns ganz einfach erklären: Wir hatten zwei Motorenschäden für die es jeweils einen anderen Grund gab. Positiv an diesem Wochenende war Jarnos Leistung in der Qualifikation. Auch im Rennen konnten wir unsere Positionen halten und hatten Platz 6 vor Augen. Wie dem auch sei, die Vielzahl der Ausfälle hat heute gezeigt, dass das hier eine sehr anspruchsvolle Strecke ist, besonders für den Motor."