Mosley will keine weitere Qualifying-Änderung
Am Nürburgring soll es einen neuen Modus für die Qualifikation geben, danach wünscht die FIA aber keine weiteren Änderungen für 2005
(Motorsport-Total.com) - Heute haben sich die zehn Formel-1-Teamchefs in Monaco darauf verständigt, ab dem Grand Prix von Europa in einer Woche einen neuen Qualifikationsmodus einzuführen. Das Einzelzeitfahren am Sonntagmorgen wird ersatzlos gestrichen, dafür muss in der Session am Samstagnachmittag bereits mit der Benzinmenge und den Reifen für das Rennen gefahren werden.

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Max Mosley ist froh, dass es nun einen neuen Qualifikationsmodus gibt
Dieser Schritt wurde von den meisten Experten begrüßt, doch ebenso ist man sich einig, dass es sich beim neuen Modus auch nur um eine Übergangslösung handeln kann. FIA-Präsident Max Mosley ist jedoch dagegen, noch in diesem Jahr eine zweite Änderung einzuführen: "Meine Meinung ist, dass wir nicht ständig etwas ändern dürfen, aber andererseits ist diese Lösung noch nicht ideal. Es wird weitere Diskussionen geben. Jetzt müssen wir abwarten, wo die hinführen", erklärte er.#w1#
Das große Problem sei, dass Änderungen nur bei Einstimmigkeit unter den Teamchefs wirksam werden können, aber in deren Reihen gebe es "zehn verschiedene Teams und 15 verschiedene Meinungen", wie der Brite ironisch anfügte. Man hätte eigentlich schon jetzt eine komplett neue Lösung anstatt dieses Übergangsmodells einführen können, doch dagegen haben sich die Teams gewehrt, weil ihre Tankkapazität dem derzeitigen Reglement angepasst ist und nicht einfach verändert werden kann.
Froh ist Mosley jedenfalls über die Streichung des Sonntagvormittags. Dadurch wird zwar den Fans vor Ort weniger geboten, aber man wird so wenigstens dem Wunsch der TV-Stationen gerecht, die am Familiensonntag nicht mehr so viel Zeit für Sportprogramme opfern wollten. Darüber hinaus sorgt der neue Modus für ein Aufatmen bei den Tageszeitungen, die nun in ihrer Sonntagsausgabe endlich wieder einen definitiven Polesetter präsentieren können.
"Die Veränderung war wegen der Presse wichtig, aber auch das Publikum wurde dadurch irritiert, den Polesetter erst am Sonntag zu wissen", gab der FIA-Präsident zu Protokoll. "Wenn jemand ein Fan eines bestimmten Fahrers ist, der dann auf Pole steht, könnte er seine Pläne für den Sonntag eventuell noch ändern, um das Rennen zu sehen. Wenn die Entscheidung aber erst am Sonntagmorgen fällt, ist das nicht möglich."

