Mosley verteidigt 'HANS'-Pflicht ab 2003

Trotz einiger kritischer Stimmen aus den Reihen der Fahrer stellt sich FIA-Präsident Max Mosley voll hinter das 'HANS'-System

(Motorsport-Total.com) - Je näher der Saisonauftakt in Melbourne rückt, desto heftiger werden die Beschwerden einiger Fahrer über das 'HANS'-Sicherheitssystem, welches 2003 erstmals verpflichtend eingesetzt werden muss. Max Mosley, Präsident des Automobilweltverbandes FIA, hat nun aber klar gemacht, dass er definitiv daran festhalten wird.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher bei einem Test mit der 'HANS'-Nackenstütze

Der Brite argumentierte gegenüber Pressevertretern, dass früher bei der Einführung anderer Maßnahmen wie etwa dem Sitzgurt ähnliche Bedenken hinsichtlich des Tragekomforts geäußert wurden. Speziell in Sicherheitsfragen müsse man aber Vernunft über Komfort stellen und notfalls Einschränkungen in Kauf nehmen. Bedenklich sind in diesem Zusammenhang lediglich Statements von Nick Heidfeld, der behauptete, er könne sich mit 'HANS' schon nach ein paar Runden nicht mehr konzentrieren.

Mosley: "Wenn man die Zeitungen aus der Zeit hervorholt, wo Helme und Sicherheitsgurte eingeführt wurden, dann gab es damals dieselben Argumente. Sie haben gesagt, es ist unkomfortabel, es ist unmöglich, man kann damit nicht fahren, das ist blödsinnig, wir brauchen das nicht. Viele haben gesagt, man muss sicher aus dem Auto fliegen können, daher seien Sitzgurte überflüssig. Und jetzt haben viele Fahrer klar gemacht, dass sie 'HANS' nicht einsetzen würden, wenn es nicht verpflichtend wäre."

Mosley sieht sich in der Rolle desjenigen, der eine unpopuläre Entscheidung treffen muss, dafür aber in ein paar Jahren zurückblicken und sagen kann, die Formel 1 sei sicherer geworden. Grundsätzlich gibt es ja keine Zweifel an der Sinnhaftigkeit des Systems, die Fahrer beschweren sich jedoch über schlechten Tragekomfort, eingeschränkte Seitensicht und teilweise zerschundene Stellen am Nacken. Daher soll den Teams erlaubt werden, 'HANS' individuell anzupassen.

Daran, dass das System in Melbourne verpflichtend eingesetzt werden muss, gibt es ohnehin keine Zweifel mehr. Selbst wenn die Fahrer noch vehementer protestieren würden, ist das Argument der Sicherheit erdrückend. Und: Es gibt auch Piloten, die keinerlei Schwierigkeiten haben ? Michael Schumacher etwa, dessen Wort großes Gewicht hat, gilt als Befürworter.