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Mosley: "Teams leben in ihrer eigenen Welt"

Max Mosley betont neuerlich die Dringlichkeit von Kosteneinsparungen in der Formel 1 und hat volle Rückendeckung von Burkhard Göschel

(Motorsport-Total.com) - Die Intensität der Verhandlungen über die Zukunft der Formel 1 nimmt derzeit wieder zu, seit FIA-Präsident Max Mosley den Teams einen Brief geschrieben hat, in dem er ihnen anbietet, das Reglement ab 2011 selbst zu gestalten. Doch Mosley pocht darauf, dass mit diesen neuen Regeln die Kosten gesenkt werden müssen.

Titel-Bild zur News: Max Mosley

Max Mosley fordert die Teams in puncto Kosten zum Umdenken auf

"Leider existieren im Fahrerlager immer noch Leute, die glauben, die Welt der Formel 1 sei völlig in Ordnung und nahezu unzerstörbar", so der Brite in einem Interview mit 'Welt online'. "Diese Leute blicken auf die großen, luxuriösen Motorhomes und auf das viele Geld, das im Moment noch von außen in den Sport gepumpt wird. Aber diese angeblich heile Welt ist in Gefahr, und zu glauben, dass sie automatisch und ewig hält, ist ein gefährlicher Denkfehler."#w1#

Werden sich die Teams einig?

Mosley fordert konkret die Umsetzung von drei Anliegen für das künftige Reglement: eine drastische Senkung der Kosten, eine Halbierung des Benzinverbrauchs und mehr Überholmanöver. Sofern die Vorschläge der Teams diese Vorgaben erfüllen, sollen sie von der FIA abgesegnet werden. Doch ob es gelingen wird, zehn verschiedene Meinungen unter einen Hut zu bringen? Wenn nicht, dann kann die FIA am Ende doch wieder ihre eigenen Ideen durchdrücken.

Die Teams müssen laut Mosley jedenfalls radikal umdenken und sich den Herausforderungen der heutigen Zeit stellen: "Das Hauptproblem ist, dass die Rennställe in ihrer eigenen Welt leben und nicht zur Kenntnis nehmen, dass sich um sie herum die Verhältnisse drastisch verändern. Sie müssen lernen, dass sie umweltpolitisch gesehen nicht auf einer Insel leben, sondern handfesten Problemen unserer Zeit ausgesetzt sind."

Göschel steht hinter Mosley

Rückendeckung hat er übrigens von Burkhard Göschel, Vorstand von BMW und Frontmann der Herstellerinteressen. Göschel sieht die Situation ganz ähnlich wie der FIA-Präsident: "Die Formel 1 muss sich auf drei Feldern dringend neu orientieren. Sie muss eine Technik entwickeln, die massiv Benzin spart. Sie muss die Kosten drastisch reduzieren und sie muss für das Publikum attraktiver werden", hielt der Deutsche fest.

Mosleys Vorschläge seien "radikal, aber technisch realisierbar zugleich. Wir müssen wegen der Dringlichkeit jetzt ein großes Entwicklungsfenster mit vielen technischen Optionen öffnen, damit wir am Ende auch das technische Ziel erreichen. Richtig ist, dass die Vorschläge für alle Techniker und Ingenieure eine kreative Herausforderung sind, aber daran ist ja auch nichts falsch", gab Göschel zu Protokoll.