Head lehnt Todt als Mosley-Nachfolger ab

Patrick Head findet zwar nicht richtig, was Max Mosley gemacht hat, noch mehr graut ihm aber vor dem möglichen Nachfolger Jean Todt

(Motorsport-Total.com) - Spätestens Ende nächsten Jahres will Max Mosley als FIA-Präsident zurücktreten, auch wenn Bernie Ecclestone noch immer viel Geld dagegen setzen würde. Als Nachfolger sind mehrere Kandidaten im Gespräch, darunter auch der ehemalige Ferrari-Teamchef Jean Todt, der sich von Ferrari zurückgezogen hat und damit dem Neutralitätsanspruch gerecht werden würde.

Titel-Bild zur News: Patrick Head

Patrick Heads Wunsch für den neuen FIA-Präsidenten: Nur nicht Jean Todt!

Todt wird aber im Herzen immer Ferrari-Mann bleiben und gilt daher als nicht unumstritten. Vor allem Williams-Teilhaber Patrick Head hätte mit dem oftmals als "Napoleon" bezeichneten Franzosen keine Freude: "Wir waren schon bei vielen Meetings, wo er zu 100 Prozent die Interessen von Ferrari vertreten hat. Er ist konfrontativ, streitsüchtig und nicht unparteiisch, hat also lauter Eigenschaften, die ein FIA-Präsident nicht haben sollte", so der Brite im 'Telegraph'.#w1#

Insofern wäre es ihm fast noch lieber, bis auf weiteres erst einmal mit Mosley weiterzumachen: "Unserer Meinung nach hat Max in den vergangenen Jahren - manchmal über unseren Widerstand hinweg - einige Dinge getan, die gut für unsere Firma waren. Es ist nicht in unserem Interesse, ihn zu untergraben, speziell bei dem Gedanken, dass er durch Jean Todt ersetzt werden könnte", stichelte Head gegen seinen langjährigen Gegenspieler.

Generell hat der Brite zur Mosley-Affäre bisher geschwiegen, im Gespräch mit dem 'Independent' schnitt er das Thema aber zumindest flüchtig an: "Wir vertreten die Ansicht, dass wir nicht gutheißen können, was auch immer Max da getan haben mag - und er streitet ja auch gar nicht ab, dass er dort war, sagt nicht, dass es nicht sein Hinterteil war. Aber er wurde von den Nationalverbänden ins Amt gewählt. Die müssen entscheiden, ob er noch tragbar ist."