• 30.11.2002 11:14

  • von Fabian Hust

Mosley: Rennsperre mögliche Bestrafung für Teamorder

FIA-Präsident Max Mosley erklärt, wie man die Teamorder kontrollieren will und wie ein Strafmaß aussehen kann

(Motorsport-Total.com) - Es ist das erste Saisonrennen im Albert Park von Melbourne. Rubens Barrichello steht auf der Pole Position, Michael Schumacher hinter ihm. Am Start kann der Brasilianer seine Führung verteidigen, der Weltmeister liegt auch nach dem zweiten Boxenstopp noch auf Platz zwei. Plötzlich verbremst sich Barrichello in der ersten Kurve und rutscht durch das Gras. Michael Schumacher ist vorbei, übernimmt die Führung und gewinnt das Rennen.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello beim Boxenstopp

Eine wirkliche Panne beim Boxenstopp könnte 2003 empfindliche Folgen haben

Die fiktive Rennsituation könnte es in Zukunft wirklich geben, wenn die Teams versuchen, eine Stallorder "versteckt" durchzuführen. Doch eine solche Situation würde zwangsläufig den Verdacht erwecken, dass man einen Platztausch vornehmen wollte: "Wenn es so ist wie in Österreich, dann ist alles offensichtlich. Aber auch wenn die Leute versuchen, es versteckt zu machen ? wenn es die Öffentlichkeit sehen kann, dann können wir es auch sehen", warnt FIA-Präsident Max Mosley in einem Interview mit 'ITV-F1.com'.

Der Brite kündigt an, dass es eine Untersuchung geben wird, wenn ein Verdachtsmoment vorliegt. Beispielsweise auch dann, wenn ein Fahrer seine Führung verliert, nur weil es beim Boxenstopp plötzlich Probleme beim Radwechsel gibt: "Das Team würde zu einer Anhörung geladen, wo es sich verteidigen muss. Die Rennleitung entscheidet dann und wenn das Team mit der Entscheidung nicht glücklich ist, könnten sie vor das Berufungsgericht gehen."

Eine Möglichkeit der Bestrafung für die Anwendung einer Teamorder wäre die Verhängung einer Rennsperre, wobei man dies auch von Fall zu Fall unterschiedlich behandeln möchte. "Wir haben keine Strafen fixiert, da jeder Fall anders ist und es oft mildernde Umstände gibt. Ein Rennen zu Saisonbeginn zu Gunsten eines Fahrers zu beeinflussen ist komplett anders als dies am Saisonende zu tun, wenn es um den Titel geht."