• 25.05.2004 11:34

  • von Marco Helgert

Mosley: Neues Team schon im nächsten Jahr?

FIA-Präsident Max Mosley möchte kurzfristig die Weichen stellen, damit schon 2005 ein neues Team in die Formel 1 aufsteigen kann

(Motorsport-Total.com) - FIA-Präsident Max Mosley möchte die Formel 1 mit den jüngst vorgeschlagenen Regeländerungen nicht nur spannender und günstiger machen. Auf der Agenda steht auch die Erweiterung des Starterfeldes. Dies soll nicht die Ausmaße der Formel 1 von vor 15 Jahren erreichen, doch 24 Autos sollen zukünftig dennoch an den Start gehen.

Titel-Bild zur News: Max Mosley

Max Mosley hat in naher Zukunft viel Überzeugungsarbeit vor sich

Hierzu sollen neue Teams in die Formel 1 kommen - am besten schon im nächsten Jahr. Doch die Weichen dazu müssten sehr bald gestellt sein, denn ein neues Team müsste sich auf das Unternehmen "Königsklasse" intensiv vorbereiten. Nun liegt es an den zehn derzeitigen Formel-1-Teams, schnellstmöglich die Voraussetzungen dafür zu schaffen.#w1#

"Ich würde 2005 gerne ein neues Team sehen, 2006 dann bestimmt", so Mosley. "Es gibt keinen Grund, warum wir keine Übereinkunft treffen sollten. Aber sie müssen das bald wissen, wir können nicht länger warten." Doch zuvor müssten finanzielle Zwistigkeiten aus dem Weg geräumt sein, denn die etablierten Teams werden kaum die Einnahmen aus der Formel 1 mit den neuen Teams teilen wollen.

"Das Problem sind die existierenden Teams. Sie wollen ihre Position verteidigen und verhindern, dass ihnen jemand Geld wegnimmt, das sonst an sie geflossen wäre - das ist ja auch verständlich", so der Engländer. "Sie müssen jedoch verstehen, dass das kein guter Weg wäre. Wenn man ein Kartell aufrecht erhält und niemanden hineinlässt, dann ist das nicht gut, gerade im Sport."

Doch auch wenn er die Teams überzeugen kann, was angesichts der Grabenkämpfe um die Gewinnausschüttungen der Formel 1 schwierig werden könnte, so muss ein Team nach den derzeitigen Regeln 48 Millionen Dollar Einschreibegebühr hinterlegen, die nach und nach von der FIA zurückgezahlt werden. Damit wollte man schlecht vorbereitete Teams, wie Lola 1997, von der Formel 1 fernhalten.

"Diese Gebühr ist ja lediglich ein Teil des sportlichen Reglements. Das könnten wir derzeitig für 2005 wieder abschaffen", so Mosley. Eine Einstimmigkeit der Teams ist in diesem Punkt daher nicht erforderlich. "Sie wurde ja nur geschaffen, um die Flut von Neuankommlingen zu stoppen, die mit nicht ernst gemeinten Meldungen für die Formel 1 kamen. Das könnten wir morgen schon ändern, ohne Probleme."

Christian Horner, der mit seinem Formel-3000-Team Arden nur zu gern in die Formel 1 aufsteigen würde, braucht jedoch eine baldige Entscheidung. "Wenn im Juni eine endgültige Entscheidung gefallen sein sollte, dann wären wir für 2005 bereit", so Horner. Bis dahin müssen die Teams der Formel 1 entscheiden, wie der Verkauf von Vorjahreschassis erfolgen soll, denn ein eigenes Auto möchte und kann Arden nicht bauen.