• 25.05.2004 11:04

Da Matta: "Ich ziehe es vor, realistisch zu bleiben"

Toyota-Pilot Cristiano da Matta über sein erfolgreiches Rennen in Monte Carlo und das bevorstehende Heimrennen der TMG

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Du kommst zum Europa-Grand-Prix, nachdem du in Monaco vergangenes Wochenende als Sechster ins Ziel gekommen bist, was ist das für ein Gefühl?"
Cristiano da Matta: "Ich denke, dass wir mit dem Ergebnis in Monaco sehr zufrieden sein sollten, wenn man unsere Leistung anschaut. Vom 15. Platz aus losgefahren hatte ich einen guten Start, war nach der ersten Runde schon Zwölfter und profitierte von einigen Ausfällen, um in eine gute Position zum Punktesammeln zu kommen. Unser Speed im Rennen war der Beste in der ganzen Saison bisher und ich konnte den fünften Platz locker halten, sogar an einem Punkt Rubens Barrichellos Ferrari hinter mir halten. Aber dann bekam ich eine unfaire Durchfahrstrafe, die mich und das Team wohl Punkte gekostet hat."

Titel-Bild zur News: Cristiano da Matta

Cristiano da Matta fuhr in Monaco ein starkes Rennen

Frage: "Wie war das deiner Meinung nach mit den blauen Flaggen?"
da Matta: "Meiner Meinung nach war das alles sehr verwirrend. Ich saß ewig hinter Ralf Schumacher fest und er lag eine Runde hinter mir, ließ mich aber trotz blauer Flaggen nicht vorbei. Dann wurden mir die blauen Flaggen gezeigt, damit ich Jenson Button vorbeilasse. Ich reagierte sofort und ließ ihn in der folgenden Kurve überholen. Als das Team mir sagte, dass ich eine Durchfahrtstrafe erhalte, konnte ich nicht verstehen warum und als direkt Konsequenz dieser Strafe glaube ich, dass wir den vierten Platz verloren haben."#w1#

Frage: "Schauen wir auf den Nürburgring, das Team war dort letzte Saison sehr konkurrenzfähig. Was erwartest du für dieses Wochenende?"
da Matta: "In der vergangenen Saison hatten wir ein starkes Qualifying und platzierten beide Autos in den Top 10 und ich hatte mich sehr wohl gefühlt, konnte mich am Freitag sehr schnell an die überarbeitete Strecke gewöhnen. Schlussendlich konnten wir das Rennen trotz eines konkurrenzfähigen Paketes nicht beenden. Meine Chance, in die Punkte zu kommen, war kurz nach meinem ersten Boxenstopp dahin, als ich einen der Poller in der Schikane berührte und gezwungen war, an die Box zu kommen, um den beschädigten Fronflügel austauschen zu lassen. Schlussendlich hat das wenig Unterschied ausgemacht, da wir vier Runden vor Fallen der Zielflagge wegen mangelndem Öldruck unseren einzigen Motorschaden der Saison hatten. Kein glückliches Ende für ein Rennen, das ein gutes Ergebnis für Toyota hätte einbringen sollen."

Frage: "Was denkst du über den Nürburgring als Strecke?"
da Matta: "Wie die meisten europäischen Strecken ist der Nürburgring ein Kurs für maximalen Abtrieb mit einer Variation langsamer bis mittelschneller Kurven und Geraden, die gute mechanische Haftung und Traktion erfordern. Ich bin dort 1996 mit der Formel 3000 gefahren, aber die Veränderungen, die letztes Jahr in der ersten Kurve vorgenommen wurden, bedeuteten, dass ich das Layout letzte Saison neu lernen musste. Ich war am Freitag schnell bei der Musik, aber für meinen Geschmack empfand ich das überarbeitete Infield ein wenig zu langsam."

Frage: "Denkst du, dass Toyota zum zweiten Mal in Folge an diesem Wochenende in die Punkte fahren kann?"
da Matta: "Nun, nach Monaco denke ich, dass wir alle hoch motiviert und entschlossen sind, auf dem Nürburgring das Maximum aus den TF104-Autos herauszuholen. Ich denke, dass es falsch wäre, sich vom Monaco-Ergebnis blenden zu lassen, denn wir wissen alle, dass ein wenig Glück hinter diesen Punkten gesteckt hat, es war also nicht das genaue Spiegelbild unserer Leistung. Wir werden einfach weiterhin so gut wie möglich arbeiten und schauen, wo wir nach dem ersten Training stehen."

Frage: "Du hast beim Monaco-Grand-Prix die achtschnellste Runde gedreht, was ermutigend gewesen sein muss..."
da Matta: "Alle haben im Verlauf des Monaco-Wochenendes gute Arbeit geleistet und wir waren im Rennen auf einer unebenen Strecke, die maximalen Abtrieb erfordert und somit nicht wirklich zu unserem Auto passen sollte, ganz ordentlich konkurrenzfähig. Das ist ermutigend, klar, aber ich ziehe es vor, realistisch zu bleiben und die Dinge so zu nehmen, wie sie kommen."

Frage: "Mit den Rennen, die direkt aufeinander folgen, gibt es kaum Zeit, sich auf den Europa-Grand-Prix vorzubereiten, wie wirst du deshalb die erste Trainingssession am Freitag angehen?"
da Matta: "Die Tatsache, dass wir nur drei Tage zwischen denn Rennen haben, bedeutet, dass wir keine Möglichkeit haben zu testen. Wir kommen aus diesem Grund zwangsläufig mit jenem Auto an den Nürburgring, das wir in Monaco hatten. Entscheidend wird sein, wie schnell wir im Training das Setup feintunen können."

Frage: "Wie wichtig ist der Europa-Grand-Prix für Toyota?"
da Matta: "Der Europa-Grand-Prix findet nur 45 Minuten von der ToyotaF1-Fabrik in Köln statt, es ist also das Heimrennen für das Team. Alle in der Fabrik werden die Möglichkeit haben, an die Strecke zu kommen, um das Rennen von der Tribüne aus zu verfolgen. Wir werden also eine Menge Unterstützung haben. Wir müssen alles geben und versuchen, den Leuten am Sonntagnachmittag etwas zum Jubeln zu schenken."