Panis: Hauptsache, man macht keinen Fehler!
Olivier Panis spricht im Interview über sein problematisches Rennen in Monte Carlo, das er als Achter in den Punkten beendete
(Motorsport-Total.com) - Frage: "In die Punkte gekommen zu sein, muss ein sehr befriedigender Ausgang des Rennens in Monaco gewesen sein..."
Olivier Panis: "Für das Team ist es definitiv ein befriedigendes Ergebnis, vier WM-Punkte in Monaco zu holen. Ich persönlich war zufrieden, als Achter ins Ziel gekommen zu sein, besonders nachdem ich am Start des Rennens stehen blieb und aus der Boxengasse losfahren musste. Cristiano und ich hatten im Rennen beide unsere Dramen, aber es ist großartig für das Team, mit beiden Autos zu punkten. Das wird die Motivation aller aufrecht halten, nachdem wir ja keinen so tollen Start in die Saison hatten."

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Beide Toyota-Fahrer sahen in Monte Carlo das Ziel in den Punkten liegend
Frage: "Du schienst im Qualifying zu wenig Grip gehabt zu haben, oder?"
Panis: "Ich hatte erneut eine sehr gute Qualifying-Runde und ich denke, dass ich 100 Prozent aus dem Auto geholt habe. Die Ingenieure und Mechaniker haben gute Arbeit geleistet, aber das Auto war nicht schnell genug, um ein besseres Ergebnis zu erzielen. Ich weiß, dass dies für alle ein wenig frustrierend und schade ist, aber wir müssen einen starke Enthusiasmus aufrecht erhalten und auf das verbesserte Auto hoffen, das in Hockenheim fertig sein wird."#w1#
Toyota fehlt es an Abtrieb
Frage: "Warum hattest du in Monte Carlo solche Probleme mit dem Grip?"
Panis: "Monaco ist eine Strecke, auf der man viel Abtrieb braucht und den Abtrieb, den wir im Moment haben, reicht auf einer Strecke diesen Typs nicht aus. Unser Auto mag langsame Kurven nicht besonders und die Traktion ist nicht berauschend. Ich will nicht sagen, dass sie schlecht ist, aber das hat alles mit dem fehlenden Abtrieb zu tun. Wenn man viel Abtrieb hat, dann hat man mehr Haftung, mehr Traktion, man kann besser über die Randsteine fahren und so weiter."
Frage: "Wie bereitest du dich auf ein Rennen vor, wenn es solche Einschränkungen zu geben scheint?"
Panis: "Nun, was ich am Toyota-Team mag, ist die Tatsache, dass niemand aufgibt. Alles was wir tun können ist, das Beste aus dem, was wir haben, herauszuholen und weiter Gas geben. In Monaco weiß man nie, was passieren kann und das Rennen hat dies beweisen. Man kann ja nicht gerade behaupten, dass die Positionen sechs und acht das sind, was man von den Plätzen 13 und 15 in der Startaufstellung erwarten kann!"
Panis erinnert sich gerne an 1996
Frage: "Würdest du sagen, dass Monaco 1996 deine beste Erinnerung an ein Rennen ist?"
Panis: "Monaco 1996 war definitiv einer meiner schönsten Momente, denn ich habe gewonnen. Ich denke, dass jeder Formel-1-Fahrer davon träumt, in Monaco zu gewinnen und das habe ich getan. Es ist eines meiner Lieblingsrennen und dieses Jahr war natürlich gut. Aber 1997, als ich ebenfalls ein gutes Auto hatte, hat es ebenfalls Spaß gemacht. Ich war vor meinem Unfall Dritter in der Meisterschaft. Ich hatte im Regen einen großen Kampf mit Giancarlo Fisichella und kam als Vierter ins Ziel. Das Rennen in diesem Jahr war tatsächlich das erste Mal, dass ich seit 1997 in Monaco einen Punkt geholt habe."
Frage: "Gab es bei der Vorbereitung etwas Besonderes im Hinblick auf Monte Carlo?"
Panis: "Es gab nichts Besonderes, das wir uns genau angeschaut oder detaillierter für Monaco vorbereitet haben. Im Training am Samstagmorgen kämpfte ich ein wenig und fühlte mich im Auto nicht wohl. Und in Monaco muss man sich zu 100 Prozent wohl fühlen, wenn man bedenkt, dass der kleinste Fehler das Rennen beenden kann. Ich habe mich mit Mike Gascoyne und meinen Ingenieuren hingesetzt und wir sind zu der Basis zurückgekehrt, die wir kannten und haben unser Bestes gegeben. Schlussendlich haben alle gut gearbeitet und ich war zufrieden mit dem, was wir schlussendlich im Qualifying erreicht haben."
Panis hofft auf einen großen Schritt nach vorn
Frage: "Wie groß könnte der Schritt sein, den ihr in der Mitte der Saison machen könnt?"
Panis: "Ich denke, dass wir definitiv einen bedeutenden Schritt in Sachen Abtrieb nach vorne machen können, wenn der TF104B um Hockenheim herum im Juli fertig sein wird. Ich hoffe, dass er ein großer Schritt nach vorne sein wird, weswegen wir auf das Auto wohl ein wenig länger warten müssen als wir gedacht hatten, aber ich denke, dass es besser ist, ein wenig länger zu warten, um einen größeren Schritt nach vorne zu machen als das Auto früher ohne ausreichend Fortschritte zu haben. Im Moment müssen wir das tun, was wir in Monaco gemacht haben, weiter arbeiten und schauen, dass wir Punkte sammeln, wenn sich die Chance bietet."
Frage: "Magst du die Atmosphäre von Monte Carlo?"
Panis: "Ich liebe die Atmosphäre in Monaco. Es ist eines der Rennen, wo man am dichtesten an den Zuschauern dran ist. Alle genießen es, man kann die Leute deinen Namen rufen hören und das ist ein inniges Gefühl."
Panis ist ein Freund von Monaco
Frage: "Wann auch immer man Aufnahmen aus dem Inneren des Autos sieht, dann wirkt es aufgrund der Nähe der Gebäude so schnell, auch wenn es der langsamste Kurs ist. Hat man im Auto auch diesen Eindruck?"
Panis: "Das Gefühl ist ein anderes, wenn man im Auto ist, denn man sitzt so niedrig und man hat die Leitplanken um sich herum. Man spürt, dass man in der Stadt ist und nimmt die ganzen Leute wahr - natürlich nicht, wenn man auf der Qualifying-Runde attackiert, aber wenn man auf der Aufwärm- oder Auslaufrunde ist, sieht man die ganzen Leute mit den Flaggen und diesen Dingen. Es ist ein sehr einzigartiger Ort."
Frage: "Aber kann das Rennen nicht auch ein wenig frustrierend sein?"
Panis: "Ja, es kann ein wenig frustrierend sein, denn es ist so schwierig zu überholen. 1996 überholte ich nach vielen Problemen sechs Autos im Nassen und ging dann vor allen anderen an die Box. Als ich Dritter war, da wusste ich, dass ich wie ein Verrückter Druck machen muss und in einer solchen Situation geht man volles Risiko ein. Aber wenn man in der Mitte des Feldes ist, man ein Auto hat, mit dem das Rennen beenden kann aber nicht wirklich um einen Platz auf dem Podium fahren kann, dann muss man sich darauf konzentrieren, keine Fehler zu machen und weiterzufahren, um alle Punkte einzusammeln, die man nur holen kann. Wenn man sich den Sonntag anschaut, da hatte ich große Bremsprobleme und arbeitete einfach nur daran, die karierte Flagge zu sehen, denn wir wussten um die Chance auf Punkte, und genau die haben wir bekommen!"

