• 24.11.2003 10:30

  • von Marco Helgert

Mosley: "Gebe Ferrari die Sicherheit"

FIA-Präsident Max Mosley stellt sich der Kritik, die FIA würde Ferrari den anderen Teams der Formel 1 vorziehen

(Motorsport-Total.com) - Max Mosley, Präsident des Automobil-Weltverbandes FIA, hört seit Jahren einen bestimmten Kritikpunkt immer und immer wieder: In der Formel 1 wird Ferrari bevorzugt behandelt. Was die Italiener wollen, wird getan, und wenn sie etwas monieren, dann wird es gestrichen. Doch der Engländer nimmt diesen Kritikpunkt gelassen hin, und er liefert seine Sichtweise auf die Dinge gleich nach.

Titel-Bild zur News: Max Mosley

Max Mosley verteidigt Ferrari gegenüber der britischen Übermacht

"Der Vorwurf ist mir bekannt und kommt im Wesentlichen von den englischen Teams", so Mosley in einem Interview mit der 'Welt am Sonntag'. "Ich habe versucht, denen zu erklären, wie die Situation tatsächlich ist: Stellt euch vor, einer von euch wäre das einzige englische Formel-1-Team und alle anderen wären Italiener. Die Kontrolle des Sports würde nicht in England, sondern in Italien liegen. Daraus ergibt sich meine Aufgabe."

Und diese Aufgabe besteht zu großen Teilen daraus, Ferrari zu einem sicheren Stand in der Formel 1 zu verhelfen. "Ich muss Ferrari die Sicherheit geben, dass sie bei dieser vermeintlichen Übermacht fair und sauber behandelt werden", erklärte Mosley. "Das bedeutet in der Praxis, dass ich mit den Leuten von Ferrari ab und zu ein bisschen mehr reden will und muss als mit den englischen Teams."

Doch von einer Bevorzugung von Ferrari kann nicht die Rede sein. "Uns geht es um den Sport, die Fairness. Da ist für mich jeder gleich. Da ist Minardi oder Jordan gleich Ferrari", erklärte Mosley. Ein Beispiel hierfür sei auch, dass die getätigten Regeländerungen für 2004 vor allem die großen Teams treffen.

"In der Regel treffen massive Regeländerungen immer das stärkste Team. In diesem Fall Ferrari", so der Engländer. "Die hatten am Anfang wirklich große Schwierigkeiten, ihr Paket an die neue Situation anzupassen." Doch trotz seiner Erklärungsversuche werden sich die Vorwürfe auch weiterhin im Raum halten.