Mosley für Reifenwechsel und neues Qualifying

Bei der Sitzung der Formel-1-Kommission wird sich der FIA-Präsident für das Comeback der Reifenwechsel und ein neues Qualifying einsetzen

(Motorsport-Total.com) - Während die Teamchefs und sonstigen Entscheidungsträger zum Teil schon an diesem Wochenende in Shanghai das Feld sondieren, was die zukünftige Gestaltung des Grand-Prix-Sports angeht, werden tatsächliche Entscheidungen vorerst noch nicht getroffen. Klarheit kann demnach frühestens nach der nächsten Sitzung der Formel-1-Kommission am 24. Oktober herrschen.

Titel-Bild zur News: Max Mosley

Max Mosley hofft, dass am 24. Oktober einige Änderungen beschlossen werden

FIA-Präsident Max Mosley hat vor recht klare Vorstellungen, was er dort alles durchsetzen möchte: vor allem ein verändertes Qualifikationsformat, aber auch ein Comeback der Reifenwechselstopps. Im Gegensatz zu früher sucht er aber den konstruktiven Dialog mit Teams und Herstellern, weshalb er seine ursprünglich für heute angesetzte Pressekonferenz kurzerhand absagen ließ, um nicht wieder Öl ins immer schwächer lodernde Feuer zu gießen.#w1#

Bei den Boxenstopps sollen wieder Reifen gewechselt werden

Dennoch sprach er mit einigen Journalisten, und so kündigte er beispielsweise gegenüber 'Speed TV' an, dass die Regel, wonach für Qualifying und Rennen nur noch ein Reifensatz verwendet werden darf, 2006 wieder fallen könnte: "Meine persönliche Ansicht ist, dass die Reifenwechsel zur Show gehören. Wenn wir schon Dinge abschaffen wollen, die Geld kosten, dann lieber solche, die der Zuschauer sowieso nicht sehen kann", erklärte er.

"Die Annahme, dass das Verbot der Reifenwechsel die Anzahl der Mechaniker beim Stopp reduzieren würde, war falsch. Sie stehen nach wie vor da herum, nur tun sie jetzt nichts mehr. Also können wir ihnen auch gleich wieder etwas zu tun geben. Die Formel 1 reagiert sehr langsam auf Veränderungen, und die Teams sind es nun einmal gewohnt, mit 25 bis 27 Leuten bei den Stopps zu operieren. Es fällt ihnen schwer, diese Zahl zu reduzieren", so der Brite.

Was das Qualifying angeht, hat er keine Präferenz, allerdings glaubt er, "dass wir bei einem neuen System landen werden. Ich bin noch nicht sicher bei welchem, aber irgendetwas in der Form einer Ausscheidung sieht am wahrscheinlichsten aus", sagte Mosley. "Wenn man dieses System verstehen will, wird es schwierig, aber andererseits würde es uns wenigstens Action nonstop auf der Strecke bescheren, und das ist doch genau das, was alle wollen."

Viele empfinden das geplante Ausscheidungsfahren als zu komplex

Nicht ganz: Die Familie Schumacher hat sich beispielsweise geschlossen gegen das Ausscheidungsfahren ausgesprochen, weil es relativ komplex ist. Vor allem sind einige wichtige Fragen hinsichtlich der Benzinmenge noch nicht geklärt - und solange nur extrem komplizierte Modelle im Raum stehen, sollten vermutlich eher keine voreiligen Entscheidungen getroffen werden. Mitte der Saison 2005 wurden ja selbst addierte Zeiten aus zwei Sessions schon als zu kompliziert eingestuft.

Für die Sitzung der Formel-1-Kommission wünscht sich Mosley jedenfalls, "dass es nicht eines jener endlosen Meetings wird, bei denen nichts herauskommt. Wir hatten seit Juni 2004 keine Kommissionssitzungen mehr, weil sie leider oft eine komplette Zeitverschwendung sind. Die Sitzung im Juni war zum Beispiel ganz, ganz schlecht. Aber wir müssen es wieder versuchen. Wenn es klappt, dann klappt es - und wenn nicht, dann kann nichts verändert werden", fügte er abschließend an.