Mosley: "Bernie kann man nicht ersetzen"

FIA-Präsident Max Mosley glaubt nicht, dass es einen klassischen Nachfolger für Ecclestone geben wird - Lob für Alonso und Räikkönen

(Motorsport-Total.com) - Am kommenden Wochenende will die FIA in Shanghai wieder ein paar Ideen veröffentlichen beziehungsweise in den Medien verbreiten, wie man sich die Zukunft der Formel 1 vorstellt. Langsam geht der Regelprozess ja in die entscheidende Phase, schließlich werden am 24. Oktober bei der Sitzung der Formel-1-Kommission die Regeln für kommende Saison abgesegnet.

Titel-Bild zur News: Max Mosley

March-Mitgründer Mosley ist mit seinem Job als Präsident der FIA recht zufrieden

Vor diesen Entscheidungen stellte sich FIA-Präsident Max Mosley einer von Lesern zusammengestellten Fragenserie des britischen 'Guardian'. Davon abgesehen, dass er glaubt, dass der Verlust, seinen Erzfeind Paul Stoddart nicht mehr in der Königsklasse zu haben, "der Gewinn eines anderen" sein wird, äußerte er sich auch zu Themen wie der Nachfolge von Bernie Ecclestone oder seinem Karriereweg in der Sportpolitik.#w1#

Zu Ecclestone fiel ihm spontan ein: "Bernie kann man wahrscheinlich nicht ersetzen. Ich kann mir ein paar Leute vorstellen, die einige der Aufgaben erledigen, die er jetzt macht, aber ich kann mir niemanden vorstellen, der das alles tut. Ihm wird vermutlich ein ganzes Managementteam folgen. Vielleicht hat er auch ganz andere Pläne, aber wenn, dann sagt er sie uns jedenfalls nicht", erklärte der Brite.

Die Nachfolge von Michael Schumacher sieht er hingegen geklärt: "Es ist großartig, dass sich Weltklassetalente wie Fernando Alonso und Kimi Räikkönen entwickeln. Ihre Erfolge haben sicher dazu beigetragen, dass diese Saison eine der besten der letzten Jahre war. Das letzte Rennen in Suzuka war einfach sensationell, speziell die Überholmanöver Alonso gegen Schumacher und Räikkönen gegen Fisichella. Aber man darf Michael nicht abschreiben", sagte er.

Von allen aktuellen Themen abgesehen fragen sich viele, warum Mosley nicht eine Karriere als Teamchef eingeschlagen hat, schließlich stand das M von March immer für seinen Namen. Doch während beispielsweise Ron Dennis und Frank Williams diesen Weg weitergegangen sind und sich Organisationen aufgebaut haben, die heute viele Millionen wert sind, bekommt der FIA-Präsident vor allem viel Kritik und ein eher bescheidenes Schmerzensgeld als Gehalt.

"Ron, Frank und ich kennen uns seit mehr als 35 Jahren", gab Mosley dazu zu Protokoll. "Geld ist ein angenehmes Nebenprodukt des Erfolgs, aber ich glaube nicht, dass Ron oder Frank vom Geld angetrieben werden. Sie sind einfach echte Racer aus Leidenschaft. Die Position des FIA-Präsidenten ist natürlich sehr anspruchsvoll, aber sie ist auch die faszinierendste und lohnendste Aufgabe, die man sich vorstellen kann."