• 24.10.2004 10:32

  • von Marco Helgert

Mosley: "Die Formel 1 hat eine große Zukunft"

Der Formel 1 stehen große und umfangreiche Änderungen ins Haus, die den Sport wieder auf eine gesunde Basis stellen sollen

(Motorsport-Total.com) - Am Rande des Brasilien-Grand-Prix werden die Weichen der Formel 1 neu gestellt. Nicht nur, dass die FIA das neue Reglement, inklusive der heiß diskutierten V8-Motoren, verabschiedet hat. Auch ein neues Qualifyingformat wird 2005 kommen, und nicht zuletzt einigten sich die Teams - mit Ausnahme von Ferrari - auf einen Plan zu massiven Kostensenkungen.

Titel-Bild zur News: Max Mosley

Max Mosley sieht die Entwicklung der Formel 1 positiv

Die Formel 1 befindet sich "auf keinen Fall" in Gefahr, erklärte FIA-Präsident Max Mosley in einem Interview in der 'Welt am Sonntag', auch wenn die vielen Entscheidungen einen Anflug von Panik verbreiten könnten. "Die FIA hat gerade einen sehr konstruktiven Erneuerungsprozess in Bezug auf das Reglement erfolgreich abgeschlossen, der nicht nur Sicherheitsbedenken reduziert, sondern auch in der Folge helfen wird, die immer weiter angestiegenen Kosten einzudämmen."#w1#

Offenbar scheint der Einsparungsfaktor des neuen Reglements alleine recht gering zu sein, denn die Teams verständigten sich auf weiter gehende Maßnahmen. "Die Formel 1 hat eine große Zukunft. Sie ist noch immer ein einzigartiger, global extrem erfolgreicher Sport", so Mosley. Doch ohne Veränderung würde die Formel 1 in Zukunft nicht nur Geld sondern letztendlich auch sich selbst verbrennen.

Die beschlossenen, oder durchgesetzten, Änderungen der Motorsportbehörde FIA sind daher auch nur ein Teil der mannigfaltigen Veränderungen, die im kommenden Jahr kommen werden. Dies ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass gerade die für 2006 geplanten 2,4-Liter-V8-Motoren bei BMW, Mercedes und Honda nicht gerade offene Türen einrennen.

Einen Ausstieg von weiteren Herstellern erwartet Mosley aber nicht. "Ich halte das nicht für sehr wahrscheinlich", erklärte er. "Denn wenn sie die Formel 1 verlassen würden, würde sie das teurer kommen als dabeizubleiben. Wenn die Hersteller in der Formel 1 erfolgreich sind, werden sie auch bleiben, egal wie eine neue Motorenregel aussieht und vorausgesetzt, die Kosten sind nicht zu hoch."

Die neuen Regeln lassen auch keine Zweifel aufkommen: Auch die FIA ist der Meinung, dass die Grundlage des Sports die Teams, nicht die Automobilhersteller sind. "Wenn Sie sich die Geschichte der Formel 1 ansehen, kann es gar keine andere Aussage geben", so Mosley, der mit March auch ein eigenes Privatteam aus der Taufe hob.

"Im Gegensatz zu den Herstellern kann die Formel 1 sich auf die kleineren unabhängigen Teams verlassen. Die Formel 1 ist deren Hauptgeschäft im Gegensatz zu den Herstellern", umreißt der Engländer das Hauptproblem. Zudem zeige das Interesse von Dubai und Midland an, dass die Formel 1 nicht vor dem Exitus steht. "Neue Teams oder Geldgeber anzuziehen, sagt etwas über die offensichtliche Attraktivität der Formel 1 aus. Das deutet an, dass die Formel 1 trotz aller Probleme und Schwierigkeiten gesund ist."