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Mosley: Dennis sollte sich lieber auf Ferrari konzentrieren
FIA-Präsident Max Mosley über Ron Dennis' Protest gegen das neue Reglement und warum man trotzdem hart durchgreifen musste
(Motorsport-Total.com) - Kaum ein Team war überrascht, als FIA-Präsident Max Mosley so kurz vor der Saison mit der Faust auf den Tisch schlug und den Teams ein neues Reglement aufzwang, das die Kosten in der Formel 1 reduzieren soll. Davor, so versichert Mosley, habe man die Teams um eigene Vorschläge gebeten, doch gehandelt hat keiner, also musste die FIA hart durchgreifen.

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FIA-Präsident Max Mosley ist überzeugt davon, Härte zu zeigen
"Sie haben immer noch doppelt soviel Personal wie 1994, aber leider nicht mehr doppelt soviel Geld. Man konzentriert sich mehr auf den Saisonstart in Melbourne als auf die lebenswichtigen, großen Zusammenhänge", wirft der Brite den Teams gegenüber der 'Welt' Kurzsichtigkeit vor.
Für Mosley steht außer Frage, dass man handeln musste, denn ansonsten sehe "die Zukunft der Formel 1 düster aus. Wir erleben zurzeit eine weltweite Rezession, die Saison 2002 war nicht aufregend, TV-Rechte für den Sport sind generell weniger wert, alle Formel-1-Verträge laufen in Dollar, und der ist ebenfalls im Wert gesunken. Das bedeutet fast 20 Prozent weniger Umsatz für die Teams."
Besonders Teamchef Ron Dennis von McLaren-Mercedes sträubt sich gegen die neuen Regeln, es ist sogar die Rede davon, dass man das Elektronikverbot mit Hilfe eines Gerichts verhindern möchte, schließlich hat man gerade erst in ein völlig neues System entwickelt, das der neue MP4-18 irgendwann im Verlauf der Saison bei seinem Debüt verwenden soll und das so nach ein paar wenigen Rennen schon völlig wertlos wäre.
"Rons Problem ist, dass er eigentlich die Formel 1 managen will", schießt Mosley in Richtung des Briten. "Ich glaube, er sollte sich darauf konzentrieren, Ferrari zu schlagen oder sich als FIA-Präsident zur Wahl stellen. Notwendig ist nur, dass wir jetzt etwas tun und dass alle vernünftig und einsichtig sind. Wir müssen der Formel 1 eine Zukunft geben. Dafür müssen mittel- und langfristig die Kosten gesenkt und die Show verbessert werden."
Die aktuelle Situation in der Formel 1 mit den sinkenden Einnahmen für die Teams und diktatorisch aufgezwungenen Änderungen am Reglement dürfte ein Katalysator für die Pläne der Hersteller sein, eine Konkurrenzserie ins Leben zu rufen. Doch Mosley glaubt, dass die Automobilhersteller es nicht schaffen werden, den Teams mehr Geld zu garantieren als sie im Moment in der Formel 1 erhalten und die GPWC aus diesem Grund mit ihren Plänen scheitern wird.
"Bernie Ecclestone und die Banken werden überlegen, ein günstiges Verkaufsangebot der Formel-1-Rechte zu diskutieren", so Mosley, der garantiert, dass die FIA eine Konkurrenzserie dulden würde. "Meine Prognose ist: Die Probleme sind zu groß, man wird sich Ende des Jahres einigen. Es wird keine zwei konkurrierenden Rennserien geben, weil man im Ernstfall den Kuchen in zwei Stücke zerteilen würde. Niemandem wäre damit geholfen."
Nicht zuletzt auf Grund der Pläne der Automobilhersteller müsse man die Formel 1 nun so aufstellen, "dass sie mit oder ohne Hersteller funktioniert". Eines Tages könnten sich die Hersteller auch wegen massiver wirtschaftlicher Probleme zurückziehen. Mosley jedenfalls glaubt, dass die Formel 1 auch ohne Mercedes, BMW, Honda und Co. überleben würde: "Das hat die Vergangenheit gezeigt. Abgesehen von Ferrari, haben die Hersteller immer gewechselt."

