• 06.05.2005 09:47

  • von Marco Helgert

Mosley denkt über neue Kontrollen nach

FIA-Präsident Max Mosley möchte künftige Regelvergehen verhindern, indem nach den Rennen ein Auto aus den Punkten zerlegt wird

(Motorsport-Total.com) - Noch ist die BAR-Honda-Affäre nicht ausgestanden. Zwar wurde das Urteil gesprochen, das Team wurde für die Rennen in Barcelona und Monte Carlo gesperrt, die Punkte aus Imola aberkannt, doch Teamchef Nick Fry kündigte an, nun alle Möglichkeiten zu untersuchen. Dabei schloss er auch den Gang vor ein Zivilgericht nicht aus - mit einer ähnlichen Aktion zog schon Minardi-Teamchef Paul Stoddart der Unmut der FIA auf sich.

Titel-Bild zur News: Max Mosley

Max Mosley möchte die Kontrollen nach den Rennen verschärfen

Ungeachtet der noch folgenden Aktionen seitens des BAR-Honda-Teams machte sich FIA-Präsident Max Mosley Gedanken, wie Regelüberschreitungen künftig nicht nur besser erkannt werden können, sondern auch, wie man das Entdeckungsrisiko für mögliches Fehlverhalten vergrößern kann. Dabei wird momentan auch über eine Änderung der technischen Abnahme nach dem Rennen diskutiert.#w1#

"Wir überlegen nun, ob wir aus den Punktegewinnern eines jeden Rennens ein Auto auswählen und es zerlegen sollten, vielleicht sollten wir das tun", erklärte Mosley am gestrigen Donnerstag. Damit würde die Chance, dass ein Regelverstoß entdeckt werden würde, ansteigen. "Die Chance wäre bei jedem Versuch 7 zu 1, dass man entdeckt wird." Doch auch einen Nachteil verschweigt er nicht: "Es würde viel Zeit beanspruchen und das Ergebnis wäre erst nach einer Verzögerung offiziell."

Unterdessen arbeitet das BAR-Honda-Team weiter an Möglichkeiten, ein Zivilgericht einzuschalten, um das Urteil aus Paris wieder zu kippen. Das Team hofft nun auf "einige der besten Sportanwälte in Großbritannien", die sich der Sache annehmen sollen. Ob es zu einem Zivilverfahren kommen wird, steht noch in den Sternen.

Bernie Ecclestone wäre das Risiko, auch vor einem Zivilgericht zu scheitern, zu groß. Und auch bei Mosley überwiegt die Skepsis: "Natürlich kann die FIA nicht die Zuständigkeit eines Zivilgerichts ausschließen, aber sie schreiten im Normalfall nicht ein, es sei denn, bei der Prozedur lief etwas fürchterlich falsch. Wir sind zuversichtlich, dass das hier nicht so war."